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Metformin mildert Nebenwirkungen von Kortison

27.02.2020

Der bei Diabetes altbewährte Wirkstoff Metformin kann offenbar die gefürchteten Nebenwirkungen einer Kortison-Behandlung abmildern. Vielleicht eröffnet sich dadurch eine Chance, der weit verbreiteten Kortison-Angst in Zukunft etwas entgegenzusetzen.

Metformin könnte Kortison-Nebenwirkungen mildern.
Metformin ist ein altbekanntes Diabetes-Medikament, das die Wirkung des körpereigenen Insulins verstärkt.
© Jovanmandic/iStockphoto

Vor den möglichen Nebenwirkungen bei der Einnahme von Kortison und ähnlichen Präparaten, sogenannten Glucocorticoiden, haben viele Patienten Angst: Dazu gehören Gewichtszunahme, ein Anstieg des Blutzuckers, Verlust von Knochen- und Muskelmasse sowie ein erhöhtes Infektions- und Thromboserisiko. Mediziner sprechen auch von Cushing-Syndrom. Obwohl das bei kurzfristiger Anwendung kaum zu befürchten ist, hat die Kortison-Angst bei Langzeiteinnahme hoch dosierter Tabletten durchaus ihre Berechtigung. Hier könnte sich jedoch durch Metformin eine Lösung abzeichnen, wie eine Studie der Arbeitsgruppe von Professor Dr. Márta Korbonits von der Queen Mary University in London ergab.

An der Studie nahmen 53 nicht diabetische Patienten teil, die über längere Zeit Glucocorticoide einnahmen. Die Forscher testeten nun, ob sich die Verteilung des Fettgewebes im Körper der Teilnehmer veränderte, wenn sie Metformin zusätzlich bekamen. Nach 12 Wochen Studiendauer zeigten sich zwar beim Fett keine nennenswerten Unterschiede gegenüber Teilnehmern, die kein Metformin eingenommen hatten, allerdings hatten sich andere Merkmale sehr wohl verbessert. Dabei handelte es sich um Werte, die mit der Gesundheit von Herz und Kreislauf, dem Zucker- und dem Knochenstoffwechsel sowie der Arbeit der Leber zu tun haben. Gleichzeitig verstärkte Metformin die antientzündliche Hauptwirkung der Glucocorticoide sogar noch.

Metformin könnte eine kostengünstige Möglichkeit darstellen, um die Nebenwirkungen von Corticosteroiden abzumildern, schreiben die Studienautoren in der Fachzeitschrift The LancetDiabetes & Endocrinology. Sie sprechen sich dafür aus, diesen positiven Effekt weiter zu untersuchen.

am/PZ/RF

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