13.06.2016
Fast wie Maulwürfe haben sich Krätzmilben auf das Graben von Gängen spezialisiert, allerdings nicht im Erdreich, sondern in der menschlichen Haut. Die Folge: starker Juckreiz. Um die Tiere loszuwerden, reicht es oft, das richtige Medikament einmalig anzuwenden.
Krätzmilben gelangen über direkten Hautkontakt von einer Person zur nächsten. Über Kleidung geschieht das nur selten. Das größte Risiko besteht in Institutionen, in denen sich viele Menschen auf engem Raum aufhalten wie Kindergärten, Einrichtungen für Behinderte, Obdachlosenasyle oder Gefängnisse. Pflegeeinrichtungen, beispielsweise Altersheime und Krankenhäuser, gehören ebenfalls dazu.
Die Spinnentiere lassen sich bei einer Größe von 0,3 bis 0,5 Millimetern gerade noch mit scharfen Augen erkennen. Die weiblichen Tiere graben bis zu 2,5 Zentimeter lange Gänge in die Haut, in denen sie Eier und Kot hinterlassen. Die Gänge fallen kaum auf. Bei heller Haut können sie als feine, unregelmäßige Linien erscheinen. Das Graben und die Eiablage schafft eine Milbe innerhalb einer halben Stunde. Da sie bis zu sechs Wochen lebt und jeden Tag neue Eier produziert, sorgt eine einzige Milbe mitunter für zahllose solcher Gänge.
Bei einer Erstinfektion dauert es bis zu fünf Wochen, bis sich der Juckreiz zeigt. Er tritt nachts stärker als tagsüber auf und führt häufig dazu, dass sich die Betroffenen die Haut aufkratzen. Daher stammt der Name Krätze für diese Milbenerkrankung.
Stellt der Arzt die fachsprachlich Skabies genannte Erkrankung fest, kann er verschiedene Mittel dagegen einsetzen. In Deutschland meist Präparate mit Wirkstoffen wie Permethrin, Benzylbenzoat oder Allethrin. Damit reibt der Patient die Haut ein. Mittel mit dem Wirkstoff Ivermectin, die der Patient einnimmt, wirken ebenfalls gut. Sie hat der Gesetzgeber jedoch in Deutschland nicht zur Behandlung von Skabies zugelassen. Apotheken können sie auf Einzelverordnung durch den Arzt aus dem Ausland beziehen.
RF