03.03.2017
Viele Krebspatienten fühlen sich müde, erschöpft und abgeschlagen – ein Erschöpfungszustand, der als Fatigue-Syndrom bekannt ist. Besser als eine Tasse Kaffee, ein Mittagsschlaf oder sogar Medikamente könnten einer neuen Studie zufolge Sport oder Bewegung helfen.
Sport und Bewegung lindern das Erschöpfungssyndrom bei Krebspatienten besser als Medikamente. Zu diesem Resultat kommen Forscher der University of Rochester, die Ergebnisse aus 113 Studien mit mehr als 11.000 Patienten ausgewertet hatten. Aus den Daten gehe hervor, dass Sport alleine das Fatigue-Syndrom am besten verringert. Eine psychologische Verhaltenstherapie erzielte ähnlich gute Erfolge. Waren beide Maßnahmen kombiniert, kamen Studien allerdings zu gemischten Ergebnissen. Deshalb könne man nicht sicher sagen, wie die effektivste Kombination aussehe, so die Forscher.
Medikamente, die zur Linderung des Erschöpfungssyndroms verschrieben wurden, schnitten den Wissenschaftlern zufolge dagegen weniger gut ab. Zu den Wirkstoffen, die hierbei zum Einsatz kamen, gehörten zum Beispiel Stimulantien wie Modafinil, das auch zur Behandlung der Schlafkrankheit Narkolepsie verwendet wird, oder Methylphenidat, das auch bei der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung ADHS zur Anwendung kommt. „Die Literatur bestätigt, dass diese Medikamente nicht besonders gut wirken, obwohl sie regelmäßig verschrieben werden“, sagt Hauptautorin Karen Mustian. Krebspatienten nehmen bereits eine Vielzahl an Medikamenten ein, die alle mit Risiken und Nebenwirkungen einhergingen. Deshalb sei es in der Regel gut, wenn man zusätzliche Arzneimittel von der Liste streichen könne.
HH