22.01.2020
Die Forscher analysierten an 578 menschlichen Krebszelllinien die Wirkung von mehreren tausend Medikamenten, die bereits zugelassen sind oder von denen bekannt ist, dass sie für die Verwendung beim Menschen geeignet sind. Sie fanden bereits knapp 50, von denen man bisher nicht wusste, dass sie Krebszellen am Wachsen hindern können, darunter Medikamente gegen Diabetes, Entzündungen, Alkoholismus, Arthritis bei Hunden oder Cholesterinsenker. „Wir dachten, wir hätten Glück, wenn wir auch nur eine einzige Verbindung mit krebsbekämpfenden Eigenschaften finden würden, und wir waren überrascht, so viele zu finden“, sagte Todd Golub, wissenschaftlicher Leiter und Direktor des Krebsprogramms bei Dana-Farber und Professor für Pädiatrie an der Harvard Medical School.
Medikamente gegen Diabetes, Entzündungen oder Arthrose töten Krebszellen
Einige der Verbindungen töteten Krebszellen auf unerwartete Weise: Während die meisten existierenden Krebsmedikamente bestimmte Stoffwechselwege blockieren, wirkten einige aktivierend oder stabilisierten Wechselwirkungen zwischen Zellbestandteilen. Auch unbekannte Ziele wurden auf diese Weise entdeckt, z. B. tötete ein entzündungshemmendes Medikament für die Behandlung von Arthrose bei Hunden Krebszellen durch ein bisher unbekanntes Ziel, das an der Resistenz gegen Chemotherapeutika beteiligt ist.
Neuer Ansatz für die Therapie?
Diese Entdeckungen macht ein zellbasierter Ansatz möglich, bei dem das Überleben der Zellen gemessen wird. Damit dafür nicht Millionen von Tests erforderlich sind, werden in einem Ansatz gleichzeitig mehrere Zelllinien getestet, die genetisch markiert wurden. Da man die Eigenschaften der Zelllinien zudem sehr gut kennt, lassen sich Vorhersagen treffen, gegen welche weiteren Zelllinien ein Medikament mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls wirksam sein wird. Auf diese Weise könnte man später auch Patienten identifizieren, die höchstwahrscheinlich von bestimmten Arzneimitteln profitieren werden.
ZOU
Neuer Ansatz für die Therapie?
Diese Entdeckungen macht ein zellbasierter Ansatz möglich, bei dem das Überleben der Zellen gemessen wird. Damit dafür nicht Millionen von Tests erforderlich sind, werden in einem Ansatz gleichzeitig mehrere Zelllinien getestet, die genetisch markiert wurden. Da man die Eigenschaften der Zelllinien zudem sehr gut kennt, lassen sich Vorhersagen treffen, gegen welche weiteren Zelllinien ein Medikament mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls wirksam sein wird. Auf diese Weise könnte man später auch Patienten identifizieren, die höchstwahrscheinlich von bestimmten Arzneimitteln profitieren werden.
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