29.08.2017
Die Vorstellung, dass Krebs psychische Ursachen hat, reicht zurück bis in die Antike: Schon Hippokrates vertrat die Anschauung, dass melancholische Menschen eher erkranken. Auch heute teilen diese Ansicht offenbar viele Menschen: 61 Prozent aller Studienteilnehmer glaubt an einen Zusammenhang zwischen Krebs und der Psyche. Das geht aus aktuellen Daten einer repräsentativen Befragung des Krebsinformationsdiensts von über 2.000 Männern und Frauen vor. Dass psychische Belastungen eine Rolle bei der Krebsentstehung spielen, konnte bislang wissenschaftlich nicht überzeugend bestätigt werden. Nur wenn Stress dazu führe, dass Menschen vermehrt rauchen, Alkohol trinken und sich ungesund ernähren, bestehe ein erhöhtes Risiko.
Mit 84 Prozent Zustimmung waren sich die Befragten zudem einig, dass eine kämpferische und positive Herangehensweise die Überlebenschancen erhöht. Von den aktuell an Krebs Erkrankten waren es sogar über 90 Prozent, die dieser Aussage zustimmten. An eine sogenannte „Krebspersönlichkeit“ glauben hingegen nur die wenigsten Menschen. Solche Menschen sollen zu Melancholie neigen, angepasst leben und Gefühle nur schwer zum Ausdruck bringen können. Rund 72 Prozent aller Teilnehmer stimmten nicht zu, dass solche Menschen eher Krebs bekommen.
Um die Erkrankung psychisch möglichst gut zu verkraften, sei es laut DKFZ wichtig, dass jeder Betroffene seinen ganz eigenen Weg der Bewältigung findet. Im Verlauf der Krankheit durchlebten die meisten unterschiedliche Phasen: Dabei könne eine positive Einstellung hilfreich sein, aber auch das Zulassen von Gefühlen wie Angst, Traurigkeit oder Wut, die eine schwere Erkrankung mit sich bringt.
NK