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27.01.2025 10:29 Uhr
Menschen, die häufiger soziale Medien nutzen, sind möglicherweise leichter gereizt. Bei Personen, die selbst sehr aktiv Beiträge veröffentlichten, schien dies besonders stark ausgeprägt zu sein – vor allem bei Beiträgen mit politischem Inhalt.
In einer Online-Umfrage unter 42.597 Erwachsenen in den USA wurde deren Nutzung von Facebook, Instagram, TikTok und Twitter/X erfasst. Außerdem wurden sie nach Symptomen von Reizbarkeit, Angst und Depression in den vergangenen zwei Wochen befragt. 78 Prozent gaben an, täglich mindestens eine der Social-Media-Plattformen zu nutzen. Dabei war eine häufige Nutzung klar mit mehr Reizbarkeit verbunden.
Dies blieb auch nach Berücksichtigung von Angstzuständen und Depressionen so. So war der „Reizbarkeits-Wert“ bei denjenigen, die den größten Teil des Tages soziale Medien nutzten, 3,4 Punkte höher als bei denjenigen, die dies selten taten. Nach Berücksichtigung von Angst und Depressionen lag immer noch ein deutlicher Unterschied von 1,6 Punkten vor. Dabei war das Veröffentlichen von mehreren Beiträgen pro Tag plattformübergreifend mit den höchsten Werten für Reizbarkeit verbunden, wobei TikTok besonders herausstach.
Das war auch themenspezifisch: Häufiges Veröffentlichen von politischen Beiträgen und auch das Konsumieren politischer Nachrichten schienen besonders reizbar zu machen. Möglicherweise gibt es hier eine Rückkopplungsschleife, vermuten die Forschenden: Reizbarkeit könnte das Engagement auf den Plattformen erhöhen, also deren Nutzung verstärken, was wiederum die Reizbarkeit steigert.
Quelle: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2024.52807