Kriegserlebnisse: Wenn Schatten der Vergangenheit krank machen

Menschen, die im Krieg belastende Situationen erlebt haben, leiden oft noch Jahrzehnte später darunter – nicht nur psychisch, sondern auch körperlich. Doch die Schatten der Vergangenheit lassen sich bannen.

Soldat im Gefecht
Menschen, die den Zweiten Weltkrieg miterlebt haben, sind oft viele schlimme Erlebnisse widerfahren. Diese Traumata belasten die Seelen der Betroffenen noch heute.
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Bombenangriffe, Verlust von Angehörigen, Vergewaltigung oder Vertreibung: Menschen, die den Zweiten Weltkrieg miterlebt haben, sind oft viele schlimme Erlebnisse widerfahren. Diese Traumata belasten die Seelen der Betroffenen noch heute.

Besonders Ältere sind betroffen

Mediziner der Universität Leipzig haben herausgefunden, dass bis zu zwölf Prozent der über 60-jährigen Deutschen Anzeichen einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) zeigen. Dazu hatten die Forscher unter Federführung der Diplompsychologin Dr. Heide Glaesmer Daten von über 8.000 Menschen zwischen 14 und 93 Jahren erfasst. Es stellte sich heraus, dass besonders Ältere psychisch unter den Folgen eines Traumas leiden.

Bei der PTBS erleben die Menschen das traumatische Ereignis wieder und wieder. Manchmal reichen schon Geräusche oder ein Geruch, um die albtraumhaften Erinnerungen vor dem inneren Auge abzuspulen. "Betroffene können es zum Beispiel nicht gut ertragen, wenn zu Silvester Feuerwerk abgeschossen wird, weil sie das Krachen an die Bombardierung während des Krieges erinnert", weiß Glaesmer.

Ein weiteres Symptom der Belastungsstörung ist emotionale Taubheit: Dabei vermeidet die Person Auslöser, die sie an das Trauma erinnern, und zieht sich immer mehr aus ihrem sozialen Umfeld zurück. Dinge, die früher wichtig waren, verlieren zunehmend an Bedeutung. Ein drittes Merkmal der PTBS ist die chronische Übererregung. Der Körper befindet sich in einer ständigen Hab-Acht-Stellung: Der Betroffene ist besonders schreckhaft und reizbar. Er kann sich schlecht konzentrieren und leidet unter Schlafstörungen.

Zahnhälse zu empfindlich

Tun die Zähne weh, kann dies auch an überempfindlichen Zähnen liegen. Diese haben verschiedene Ursachen:

Auch der Körper leidet

Die Kriegstraumata haben allerdings nicht nur Folgen für die psychische, sondern auch für die körperliche Gesundheit. Den Untersuchungen zufolge tragen Traumatisierte ein mehrfach erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere Leiden. Erkrankungen der Herzkranzgefäße, Infekte wie eine Bronchitis und Schlaganfälle kamen bei ihnen in der Studie dreimal häufiger vor.

Warum die verletzte Seele dem Körper schadet, ist noch nicht ausreichend erforscht. Glaesmer vermutet, dass unpassende Versuche, das Trauma zu bewältigen, etwa durch Alkoholmissbrauch, und der damit verbundene, ungesündere Lebensstil krank machen. Aber auch eine gestörte Stressverarbeitung mit dauerhafter Übererregtheit erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die Spätfolgen zeigen, wie wichtig eine Behandlung des Belastungssyndroms ist. Vermutlich Betroffene können sich auf Zeichen einer PTBS untersuchen lassen. Der erste Weg führt dabei zum Hausarzt, der die Betroffenen an einen Psychotherapeuten überweist.

"www.lebenstagebuch.de"

Glaesmer weist auf ein spezielles Therapieangebot hin, das auf durch Kriegserlebnisse traumatisierte ältere Patienten zugeschnitten ist. Beim Lebenstagebuch des Behandlungszentrums für Folteropfer Berlin berichten die Betroffenen in einem Schriftwechsel mit einem Therapeuten über ihre Erlebnisse. "Das Erzählen des Erlebten führt dazu, dass man die Traumen nachträglich besser verarbeitet und besser in den gesamten Lebens zusammenhang einbettet. Dadurch gehören sie der Vergangenheit an", erklärt Glaesmer. Das Angebot bietet den Vorteil, dass die Hemmschwelle niedriger ist, als zum Psychotherapeuten zu gehen. "Da es nicht an einen Behandlungsplatz gebunden ist, zu dem man hinfahren muss, kann man es einfach von zu Hause aus machen." Voraussetzungen sind eine E-Mail-Adresse und eine Internetverbindung. In Ausnahmefällen kann die Schreibtherapie auch per Post oder Fax durchgeführt werden.

Apotheker Fabian Henkel

  • Bei jungen Menschen liegen die Gründe meist im Einsatz zu harter Zahnbürsten oder einer falschen Putztechnik.
  • Auch der übermäßigen Genuss säurehaltiger Getränke oder Süßigkeiten kann die Zähne empfindlich machen.
  • Ältere Menschen leiden darunter unter anderem, wenn sich die Zähne wegen Zahnverlustes verschieben.
  • Ebenfalls mögliche Auslöser: Entzündungen des Zahnfleisches oder Prothesenklammern. Über den freiliegenden Zahnhals können äußere Reize ungehindert auf den Zahnnerv übertragen werden.
  • Ob Jung oder Alt: Betroffene sollten sich beim Zahnarzt eine optimale Putztechnik erklären und sich über geeignete Zahnbürsten und -cremes in einer Apotheke informieren lassen. Spezielle Zahnpasten bei überempfindlichen Zähnen nehmen der heftigen Reaktion auf Außenreize die Schärfe.

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