20.03.2015
Wie Forscher von der Kansas State University, USA, in einer Studie herausfanden, sind Stoffhandtücher in der Küche offenbar eine der Hauptursachen für eine Verbreitung von Keimen, darunter auch solche, die Krankheiten verursachen können. Und das geht ganz schnell. Wie die Forscher herausfanden, berühren viele Menschen Küchenhandtücher, bevor sie sich die Hände gewaschen haben oder benutzen sie, nachdem sie sich die Hände zwar gewaschen haben, aber nicht ordentlich. Und selbst wenn das Händewaschen richtig war – nicht mal eben schnell, sondern 20 Sekunden mit Seife und warmem Wasser – kommen sie erneut mit Keimen in Kontakt, wenn sie infizierte Handtücher weiter benutzen, so die Forscher. „Handtücher waren von allen getesteten Kontaktoberflächen am stärksten mit Bakterien kontaminiert“, sagt Studienautorin Jeannie Sneed.
Die Wissenschaftler hatten für ihre Studie eine Wohnung mit Küche auf dem Universitätsgelände aufgebaut, in der Studienteilnehmer Rezepte nachkochen sollten, die entweder rohes Hackfleisch oder Huhn enthielten. Zusätzlich sollten sie einen Obstsalat zubereiten. Dabei wurden sie gefilmt. Um die Wanderung von Keimen nachvollziehen zu können, beimpften die Forscher das rohe Fleisch mit Lactobacillus casei, einem harmlosen Milchsäurebakterium, das normalerweise in Joghurt zu finden ist, aber nicht in Fleisch. Das Ergebnis: Das Bakterium war in über 90 Prozent der Obstsalate nachweisbar, die gleichzeitig mit dem Fleischgericht zubereitet wurden. Zusätzlich zu den Geschirrhandtüchern hinterließen 82 Prozent der Studienteilnehmer vom Fleisch stammende Verunreinigungen am Wasserhahn des Spülbeckens, am Kühlschrank, am Herd und am Abfalleimer.
Wie man die Übertragung von Keimen in der Küche eindämmen kann, lesen Sie im Beitrag Küchenhygiene: Keine Chance für Bakterien auf aponet.de.
HH