14.05.2012
Blut aus bestimmten Wurmarten, die in der Erde und im Meer leben, könnte den Ausgangsstoff für eine neue Generation von künstlich hergestelltem Blut für den Menschen liefern. Dies glauben Wissenschaftler um Professor Dr. Amy Tsai und Professor Dr. Pedro Cabrales von der Universität von Kalifornien (USA). Das besondere am Würmerblut: Sein Hämoglobin kann 50 Mal mehr Sauerstoff transportieren als das in menschlichem Blut. Hämoglobin dient den roten Blutkörperchen dazu, den lebensnotwendigen Sauerstoff im Blut zu binden. Die hohe Transportkapazität des Würmer-Hämoglobins reizt die Forscher: Sie würden ihr künstlich hergestelltes Blut gerne mit dieser vorteilhaften Eigenschaft versehen.
Bei diesen Blutersatzprodukten erwarten die Wissenschaftler in den kommenden Jahren einen steigenden Bedarf bei einer gleichzeitig – alterbedingt – abnehmenden Zahl an Spendern. "Wir benötigen einfach eine Alternative zum normalen Blut", sagte Tsai. Künstliches Blut könnte auch dem Militär nützlich sein und auch in ländlichen und abgelegenen Regionen eingesetzt werden, wo Transport und Lagerung der empfindlichen Blutkonserven nicht zuverlässig gewährleistet werden können. Auch die Anpassung an Blutgruppen könnte entfallen.
MP