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07.02.2024
Für die Studie untersuchten die Forschenden, wie sich eine Morgenroutine mit Achtsamkeitsübungen auf den gesamten Tag von Berufstätigen auswirkte. Dabei zeigte sich: Eine kurze Meditation am Morgen unterstützte Studienteilnehmer bei der bewussten Steuerung ihres Verhaltens, ihrer Emotionen und Gedanken. Dies führte sogar dazu, dass sie während ihrer Arbeit häufiger in ein tiefes „Flow-Erleben“ gerieten – sich ihren Aufgaben also müheloser widmen und in ihnen aufgehen konnten. „Dieser angenehme Zustand steigert unser Wohlbefinden, das sich, wie wir herausgefunden haben, sogar mit nach Hause nehmen lässt“, berichtet Studienautorin Charlotte Hohnemann vom Lehrstuhl für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie der Bergischen Universität Wuppertal. Bei den Studienteilnehmenden äußerte sich das in einer wahrgenommenen Vitalität am Abend: „Erleben wir also mehr Flow auf der Arbeit, fühlen wir uns auch danach noch fitter“, fasst Hohnemann zusammen.
Aus früheren Forschungsarbeiten sei bereits bekannt, dass längere Achtsamkeitsübungen das Wohlbefinden von Berufstätigen stärken könne. Dass dies auch für kürzere Übungseinheiten gelte, sei eine wertvolle Erkenntnis für Unternehmen: Durch z.B. das Bereitstellen von geführten Meditationen als Audiodateien, das Anbieten entsprechender Workshops oder der Einführung flexibler Arbeitszeiten könnten Firmen einen wertvollen Beitrag für das Wohlbefinden und die Produktivität ihrer Arbeitnehmer leisten.
Hohnemann untermauert dies anhand eines Beispiels: „Nehmen wir für den Arbeitsalltag das Beispiel, dass ich einer Kollegin bei der Bearbeitung einer Excel-Tabelle helfen soll. Ich kann diese Aufgabe als sehr monoton empfinden, weshalb ich mich eigentlich dagegen wehren würde, akzeptiere sie aber, da ich weiß, dass sie getan werden muss. Oder aber ich sehe darin den positiven Aspekt, zum Beispiel, dass ich meiner Kollegin helfe, oder konzentriere mich gänzlich auf die geforderte Sorgfalt. Meditation kann unterstützen, diese unterschiedlichen Aspekte zu erkennen und für sich zu nutzen.“
Quelle: DOI 10.1037/ocp0000369