16.11.2017
Amerikanischen und italienischen Forschern ist es gelungen, durch eine Infusion mit speziellen Blutstammzellen Typ-1-Diabetes bei Mäusen erfolgreich rückgängig zu machen. Sie hoffen, dass sich durch ihre Erkenntnisse neue Möglichkeiten für die Therapie der Zuckerkrankheit eröffnen.
Die Stammzellen waren vorweg so verändert worden, dass sie größere Mengen eines Proteins produzierten, das PD-L1 genannt wird und an dem es sowohl Mäusen als auch Menschen mit Typ-1-Diabetes mangelt. Sie drosselten die Autoimmunreaktion sowohl in Zellen von Mäusen als auch von Menschen und machten den erhöhten Blutzuckerspiegel bei diabetischen Mäusen rückgängig, wie die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Science Translational Medicine berichten. Fast alle Mäuse seien zumindest auf kurze Sicht von der Zuckerkrankheit geheilt worden und ein Drittel habe über ihr ganzes Leben einen normalen Blutzuckerspiegel beibehalten, so die Forscher.
Von PD-L1 ist bekannt, dass es hemmend auf das Immunsystem wirkt. Werden entzündungsfördernde Zellen durch eine Autoimmunreaktion aktiviert, bewirkt PD-L1, dass diese absterben oder inaktiv werden. „Blutstammzellen haben immunregulatorische Eigenschaften, aber es scheint, dass diese bei Mäusen und Menschen mit Diabetes beeinträchtigt sind“, erläutert Dr. Paolo Fiorina, Senior-Autor der Studie. Wie die Forscher herausfanden, sind bei diabetischen Mäusen und Menschen genetische Faktoren verändert, welche die Produktion von PD-L1 in Blutstammzellen kontrollieren. Dies verhindere sogar schon in einem frühen Stadium der Krankheit die Produktion dieses Moleküls, das eine starke antientzündliche Wirkung im Kontext von Typ-1-Diabetes habe, so die Forscher.
HH