21.08.2015
Wer pro Woche 55 Stunden oder mehr arbeitet, erhöht damit sein Schlaganfall-Risiko um rund ein Drittel. Zu diesem Ergebnis kommen Professor Dr. Mika Kivimäki vom University College London und Kollegen in einer Metaanalyse, die jetzt im Fachjournal „The Lancet“ veröffentlicht wurde.
Die Forscher fanden bei ihrer Analyse einen klaren Zusammenhang zwischen der wöchentlichen Arbeitszeit und dem Risiko für einen Schlaganfall: Je deutlicher die Teilnehmer die Standard-Arbeitszeit von 35 bis 40 Stunden pro Woche überschritten, desto höher war ihr Risiko. Während Studienteilnehmer, die wöchentlich zwischen 41 und 48 Stunden arbeiteten, um 10 Prozent anfälliger waren, betrug der Unterschied bei 49 bis 54 Wochenstunden schon 27 Prozent. Arbeiteten die Probanden 55 Stunden oder mehr, erhöhte sich ihr Schlaganfall-Risiko um rund 33 Prozent. „Die Berücksichtigung aller verfügbarer Studien zu diesem Thema erlaubte uns die bislang genaueste Analyse des Zusammenhangs zwischen Wochenarbeitszeit und kardiovaskulärem Risiko“, sagte Kivimäki. In den 17 berücksichtigten Studien waren knapp 530.000 Probanden im Durchschnitt gut sieben Jahre lang beobachtet worden.
Zudem analysierten die Forscher, inwiefern die Arbeitszeiten mit dem Risiko einer <link>Koronaren Herzkrankheit (KHK) zusammenhängen. Die Ergebnisse waren weniger deutlich, aber dennoch signifikant. Während der durchschnittlichen Beobachtungszeit von rund neun Jahren war das KHK-Risiko von Studienteilnehmern, die 55 Wochenstunden oder mehr im Job verbrachten, 13 Prozent höher als das von Menschen mit einer üblichen Arbeitszeit von 35 bis 40 Stunden pro Woche. Zu dieser Fragestellung bezogen Kivimäki und sein Team 25 Studien mit zusammen fast 604.000 Teilnehmern aus Europa, Australien und den USA in die Metaanalyse ein.
cm/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ