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08.06.2022
Langes Sitzen scheint das Risiko für einen Schlaganfall zu erhöhen: Personen, die jeden Tag viel sitzen, erkranken mit 44 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit. Aber schon wenige Minuten Bewegung von mäßiger bis hoher Intensität können das Risiko deutlich senken.
Langes Sitzen ist ungesund, das ist mittlerweile allgemein bekannt. Eine neue Studie zeigt, dass es auch ein Risikofaktor für Schlaganfälle ist. Forscher beobachteten etwa 7.600 US-Bürger im Schnitt sieben Jahre lang. In der Zeit kam es zu 286 Schlaganfällen, die Personen mit wenig Bewegung häufiger betrafen. Bei dem Drittel mit am wenigsten Bewegung konnte leichte körperliche Aktivität das Schlaganfallrisiko um 26 Prozent und mäßige bis intensive Aktivität um 43 Prozent senken. Langes Sitzen erhöhte das Schlaganfallrisiko dagegen um durchschnittlich 44 Prozent. Die Studienergebnisse sind in der Fachzeitschrift „JAMA Network Open“ erschienen.
Um das Risiko zu senken, schien kein ausdauerndes Training erforderlich zu sein: Bereits eine bis neun Minuten mäßige bis intensive körperliche Aktivität war mit einem um 38 Prozent niedrigeren Schlaganfallrisiko verbunden. Eine Aktivität von mehr als zehn Minuten brachte keine weiteren Vorteile.
Insgesamt stellten die Forscher fest, dass das Risiko mit der täglichen Sitzdauer anstieg: Pro Stunde Sitzen stieg es um 14 Prozent – pro Stunde leichter Bewegung fiel es um 14 Prozent. Die Forscher folgern aus den Ergebnissen, dass es schon ausreicht, kurze Einheiten mir körperlicher Aktivität in den Alltag einzubauen, um das Schlaganfallrisiko deutlich zu senken.
Quelle: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2022.15934