19.09.2019
In Schweden werden fast alle Patienten nach einem Herzinfarkt eingeladen, die „Herz-Schule“ zu besuchen. Dort bekommen sie vermittelt, was sie selbst für ein (herz-)gesundes Leben tun können. Im Vergleich zu Patienten, die nicht an der Schulung teilgenommen haben, verschafft das den Teilnehmern einen klaren Überlebensvorteil.
Schwedische Patienten, die nach einem ersten Herzinfarkt die „Herz-Schule“ besuchten, lebten länger als nicht teilnehmende Patienten: Forscher der Universität Uppsala haben festgestellt, dass das Sterberisiko der Herzschulteilnehmer in den ersten beiden Jahren nach dem Infarkt um 47 Prozent niedriger war. Die Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Versagen sanken um 50 Prozent. Nach bis zu fünf Jahren war das allgemeine Sterberisiko 38 Prozent niedriger und das für kardiovaskuläre Todesfälle um 43 Prozent.
„Wir können sagen, dass der Besuch der ,Herz-Schule‘ nach einem ersten Herzinfarkt mit einer beinahe halbierten Sterblichkeit verbunden war, sowohl in Bezug auf die Gesamtsterblichkeit als auch in Bezug auf das Herz-Kreislauf-System“, sagt John Wallert von der Universität Uppsala.
Patientenaufklärung ist ein wichtiger Aspekt der Rehabilitation nach einem Herzinfarkt. Kernbestandteile der schwedischen „Herz-Schule“ sind Einzelberatungs- und Gruppensitzungen, die sich auf veränderbare Risiken wie den Lebensstil konzentrieren. Beispielsweise wird den Patienten die Wichtigkeit einer gesunden Ernährung, körperlicher Aktivität und der Raucherentwöhnung vermittelt. Der Besuch der „Herz-Schule“ ist freiwillig.
Um den Zusammenhang zwischen der Teilnahme an der Schulung und der Überlebensdauer von Patienten nach einem Herzinfarkt zu untersuchen, verwendeten die Forscher Daten von 47.907 Patienten aus dem schwedischen Herzregister SWEDEHEART und dem schwedischen Todesursachenregister.
ZOU