17.05.2016
Elterliche Lebensgewohnheiten oder das Alter können die Entwicklung des Babys im Mutterleib beeinflussen. Stand bis vor kurzem vor allem die Mutter im Zentrum der Aufmerksamkeit, deuten immer mehr Studien darauf hin, dass auch der Einfluss des Vaters eine wichtige Rolle spielen könnte.
Einem neuen Review zufolge zeigen immer mehr Studien Verbindungen zwischen Geburtsfehlern und dem Alter sowie dem Lebensstil des Vaters. Dies berichten Joanna Kitlinska und Kollegen von der Georgetown University in Washington, USA, im Fachblatt American Journal of Stem Cells. Die Wissenschaftler werteten Studien mit Tieren und Menschen aus und kamen zu folgendem Ergebnis: Das Alter des Vaters kann zu einer veränderten DNS seiner Nachkommen führen, was möglicherweise Herzfehler und andere angeborene Fehlbildungen zur Folge haben kann. Andere Faktoren wie Rauchen, die Ernährung oder Bestrahlung scheinen mit Diabetes, Übergewicht, Krebs und anderen Krankheiten der Nachkommen in Verbindung zu stehen. Und auch ein übermäßiger Alkoholkonsum des Vaters wirkt sich negativ auf den Nachwuchs aus. So hätten zum Beispiel bis zu 75 Prozent der Kinder, die mit einer fetalen Alkoholspektrumstörung (FASD) auf die Welt kommen, einen Alkoholiker als biologischen Vater. FASD könne den Forschern zufolge sogar auftreten, ohne dass die Mutter je Alkohol getrunken habe.
In Zukunft müssten sich mehr Studien damit beschäftigen, welchen Einfluss vererbte epigenetische Faktoren auf die Entwicklung von Kinder hätten, so die Forscher. In diesem Zusammenhang sei es auch wichtig, die Wechselwirkung von väterlichen und mütterlichen Effekten zu untersuchen, statt beide isoliert zu betrachten.
HH