10.10.2017
Rheumatoide Arthritis, Osteoporose, Arthrose, Gicht – Rheuma hat viele Namen. Denn hinter dem Begriff Rheuma verbergen sich über 100 verschiedene Krankheitsbilder und Millionen Betroffene. Zwar ist Rheuma bis heute nicht heilbar, doch die medizinische Forschung hat Therapien entwickelt, die das Fortschreiten stoppen können. Welche Behandlungsmöglichkeiten heute zur Verfügung stehen, wie man Rheuma früh erkennt und woran Betroffene die Qualität ihrer Therapie messen können, dazu informieren Experten zum Welt-Rheuma-Tag am Donnerstag, 12. Oktober 2017, am kostenlosen Lesertelefon und im Experten-Chat.
Es klingt paradox: Einerseits entwickeln sich die Beschwerden bei einer rheumatischen Erkrankung eher schleichend und die Betroffenen arrangieren sich mit den Symptomen, bis die Schmerzen stärker werden. Andererseits gilt eine möglichst frühe Diagnose als entscheidend für eine erfolgreiche Therapie. Doch was bedeutet „früh“? Prof. Erika Gromnica-Ihle, Ehrenpräsidentin der Deutschen Rheuma-Liga nennt einen Zeitraum von 12 Wochen nach Krankheitsbeginn: „Startet die Behandlung innerhalb dieses therapeutischen Fensters, kann das Ziel einer Remission besser erreicht werden. Damit bezeichnen wir einen Zustand, in dem der Patient keine Zeichen einer Krankheitsaktivität mehr aufweist.“ Künftig müssten nach Aussage der Deutschen Rheuma-Liga deutlich mehr Patienten früher behandelt werden, um langfristige Folgeschäden wie Behinderungen, Erwerbsunfähigkeit und Pflegebedürftigkeit zu vermeiden.
Wie gut eine Therapie anschlägt, kann heute exakt gemessen werden: Für die rheumatoide Arthritis beispielsweise haben Forscher ein Messinstrument namens DAS28 entwickelt. Liegt der DAS-Wert unter 2,6, ist die Krankheit weitgehend zum Stillstand gekommen. Um solche Therapieziele zu erreichen, werden heute verschiedene Bausteine der Behandlung individuell kombiniert. Eine Säule der Therapie bilden die Medikamente, deren Spektrum sich in den vergangenen Jahren um hochwirksame Mittel wie Biologika oder JAK-Hemmer erweitert hat. Doch Medikamente allein garantieren noch keinen Therapieerfolg. Mehrere Studien belegen eindeutig den Nutzen von nicht-medikamentösen Therapien wie Funktions- und Bewegungstraining oder Ergotherapie. Obwohl solche Angebote bestehen, werden sie nach Erkenntnissen der Deutschen Rheuma-Liga nicht auseichend genutzt.
Was sind frühe Anzeichen einer rheumatischen Erkrankung? Wer stellt die Diagnose? Welche Medikamente kommen bei Rheuma zum Einsatz? Wie lässt sich der Therapiefortschritt messen und schöpft meine derzeitige Therapie alle Möglichkeiten aus? Telefonischen Rat rund um das Thema Rheuma und Therapie gibt es am diesjährigen Welt-Rheuma-Tag bei diesen Experten:
Am Telefon von 16 bis 19 Uhr unter 0800 – 5 33 22 11:
- Dr. med. Matthias Sekura; Facharzt für Innere Medizin, Rheumatologie und Gastroenterologie, Leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik 2, Marien-Hospital Wesel
- Dr. med. Karolina Benesova; Assistenzärztin und Weiterbildungsassistentin für Innere Medizin und Rheumatologie, Medizinische Klinik V, Sektion Rheumatologie, Universitätsklinik Heidelberg
- Dr. med. Martin Welcker; Facharzt für Innere Medizin, Rheumatologie, Osteologie und Chirotherapie, MVZ für Rheumatologie Dr. Martin Welcker, Planegg, Landshut, Starnberg
- Dr. med. Joachim-Michael Engel; Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie, Ärztlicher Direktor des Epikur Zentrum für Gesundheit, Bad Liebenwerda
- Dr. med. Ulrike Schnoor; Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologie an der Klinik für Rheumatologie und Nephrologie am UKE Hamburg
Im Chat von 19 bis 21 Uhr unter www.rheuma-Liga.chat
- Prof. Dr. Johannes Strunk; Chefarzt der Klinik für Rheumatologie Krankenhaus Porz am Rhein
- Dr. med. Martin-Lorenz Werthmann; Internist und Rheumatologe, leitender Oberarzt Klinik für Rheumatologie Krankenhaus Porz am Rhein
NK