21.06.2012
Den Wissenschaftlern aus Kanada, den USA und der Schweiz ist es gelungen, einen genauen Lageplan für Liebe und sexuelles Begehren im Gehirn zu erstellen. "Es hätte durchaus sein können, dass Liebe und Verlangen an komplett unterschiedlichen Stellen im Gehirn angesiedelt sind", sagt der Psychologe Jim Pfaus. Stattdessen stellte sich heraus, dass die beiden Gefühle zwar eigene, aber miteinander verbundene Gehirnareale aktivieren.
Es handelt sich dabei unter anderem um Regionen im sogenannten Striatum, das zum Großhirn gehört. Das Gebiet, das bei sexuellem Verlangen angesteuert wird, wird generell durch Dinge aktiviert, die von Natur aus angenehm sind, wie Sex oder Essen. Wenn sich die sexuelle Begierde jedoch in Liebe verwandelt, werden die Gefühle in einer anderen Gehirnregion des Striatums verarbeitet. Die Liebe aktiviert eine Gegend, die für kompliziertere Zusammenhänge zuständig ist. Hier spielt Gewöhnung eine Rolle, sowie die Eigenschaft, Dingen, die mit Belohnung oder Freude einhergehen, einen besonderen Wert beizumessen.
Interessanterweise steht diese Region auch mit Drogenabhängigkeit in Zusammenhang. Die recht ernüchternde Erklärung der Psychologen: Liebe sei eigentlich eine Gewohnheit, die durch sexuelles Verlangen entstehe, wenn dieses belohnt werde. "Wenn Menschen nach Drogen süchtig werden, funktioniert das im Gehirn auf die gleiche Weise", erläutert Pfaus.
hh