Dr. Karen Zoufal
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20.09.2021
Es gibt zwar noch nicht allzu viele gute Studien über Covid-19 bei Kindern und Jugendlichen, aber eine übergreifende Auswertung der bis jetzt veröffentlichten Forschungsergebnisse lässt erkennen, dass Long-Covid-Symptome bei Kindern und Jugendlichen – anders als bei Erwachsenen – selten länger als zwölf Wochen anhalten.
Australische Forscher haben 14 Studien gesichtet, die sich mit Covid-19 bei Kindern und Jugendlichen befassen. Während klar erkennbar ist, dass Kinder bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 meist symptomfrei bleiben oder nur leicht erkranken und selten ins Krankenhaus müssen, ist die Datenlage für Long-Covid schwieriger: Die häufigsten Symptome, die vier bis zwölf Wochen nach einer akuten Infektion von Kindern und Jugendlichen geschildert wurden, waren Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Bauchschmerzen. Dabei ist es schwierig zu unterscheiden, ob es sich um Long- Covid-Symptome handelt oder um indirekte Auswirkungen der Pandemie, wie zum Beispiel durch Schulschließungen, die Trennung von Freunden oder mangelnde Möglichkeiten, Sport zu treiben und Hobbys nachzugehen.
Professor Nigel Curtis von der Universität Melbourne sagte, es sei beruhigend, dass es kaum Anzeichen dafür gebe, dass die Symptome länger als zwölf Wochen andauerten. Auch bei einer Ansteckung mit der Delta-Variante kam es bei Kindern nicht zu schwereren Erkrankungen als mit früheren Varianten. Dennoch sind die Forscher mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden, schreiben sie im Fachmagazin „Pediatric Infectious Disease Journal“, denn die 14 betrachteten Studien hatten einige Schwächen. Das macht es schwierig, eine wissenschaftlich fundierte Impfempfehlung für Kinder auszusprechen.
Quelle: DOI 10.1097/INF.0000000000003328