Dr. Karen Zoufal
|
20.05.2021
Eine Auswertung von 266.586 Krankenakten ergab, dass 14 Prozent der Erwachsenen, die an Covid-19 erkrankt waren, innerhalb des folgenden halben Jahres mindestens eine neue Erkrankung hatten, die von einem Arzt behandelt wurde. Das waren fünf Prozent mehr als in der Vergleichsgruppe und 1,7 Prozent mehr als bei Personen mit anderen Atemwegserkrankungen. Die aktuelle Studie wurde in der Zeitschrift „BMJ“ veröffentlicht.
Bestimmte Erkrankungen wie chronische Atembeschwerden, Herzrhythmusstörungen, Gedächtnisstörungen, Diabetes, Angstzustände und Erschöpfung traten in den vier Monaten nach der akuten Phase der Covid-19-Infektion deutlich häufiger auf als in den Vergleichsgruppen. Das Risiko war besonders bei Vorerkrankungen und einer Krankenhauseinweisung erhöht und stieg mit dem Alter. Aber auch Erwachsene unter 50 Jahren, Personen ohne bereits bestehende Erkrankungen und Menschen, die sich zu Hause auskuriert hatten, waren betroffen.
Die Forscher warnen, dass mit Anzahl der Personen, die eine Covid-19-Infektion durchgemacht haben, auch die Zahl derjenigen steigen wird, die an Folgeerkrankungen leiden. „Ärzte müssen sich der Möglichkeit von Long-Covid bei Personen mit einer bestätigten oder vermuteten Infektion bewusst sein. Die Behandlung dieser längerfristigen Folgen ist jetzt eine dringende Forschungspriorität“, sagte Elaine Maxwell von der britischen Gesundheitsbehörde.
Quelle: 10.1136/bmj.n1098