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21.11.2023
32 Studien, die unter Alltagsbedingungen in Schulen oder Pflegeheimen durchgeführt wurden, ergaben keinen Hinweis darauf, dass Luftreinigungstechnologien Menschen vor Infektionen der Atemwege oder des Magen-Darm-Trakts schützen: Unabhängig davon, ob solche Technologien verwendet wurden oder nicht, waren die Infektionszahlen vergleichbar.
Die Forschenden haben Luftfilter, keimtötendes Licht, Ionisatoren und andere Geräte untersucht, die dafür konzipiert waren, Schadstoffe und Krankheitserreger aus der Luft zu entfernen. Dafür sichteten sie alle verfügbaren wissenschaftlichen Ergebnisse, fanden aber kaum Belege dafür, dass diese Technologien wirksam vor einer Ansteckung mit Erregern von Atemwegs- oder Magen-Darm-Infektionen schützen.
Prof. Paul Hunter von der Universität East Anglia fasste zusammen: „Kurz gesagt, wir haben keine eindeutigen Beweise dafür gefunden, dass Luftaufbereitungstechnologien Menschen in realen Umgebungen schützen könnten. Es gibt zwar zahlreiche Belege dafür, dass die Umwelt- und Oberflächenverschmutzung durch verschiedene Luftaufbereitungsstrategien reduziert werden kann, insbesondere durch keimtötende Lampen und hocheffiziente Partikelluftfiltration (HEPA). Die Gesamtheit der Studien zeigte jedoch, dass diese Technologien keine Krankheiten stoppen oder lindern können.“
Es gab nur vereinzelt schwache Hinweise darauf, dass eine Luftaufbereitung die Wahrscheinlichkeit für Infektionen verringerte, aber diese Studien waren methodisch nicht überzeugend. Häufig bleiben dagegen Untersuchungen, die zu keinem positiven Ergebnis gekommen sind, unveröffentlicht. Die vermutlich fehlende Wirksamkeit ist von Bedeutung, da diese Technologien oft teuer sind: Für Unternehmen ist es wichtig, den Nutzen gegen die Investition abzuwägen.
Quelle: DOI 10.1101/2023.06.15.23291419