JB
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07.12.2022
Verschmutzte Luft am Wohnort begünstigt das Auftreten von diversen Erkrankungen. Vor allem das Herz-Kreislauf-System und die Lunge sind betroffen, aber auch psychische und neurologische Erkrankungen sind möglich, berichten britische Forscher.
Für die Beobachtungsstudie trugen Wissenschaftler des King’s CollegeLondon Daten von 364.000 Menschen in England zusammen. Dabei ermittelten sie den individuellen Gesundheitsstatus sowie die Belastung mit Feinstaub und Stickstoffdioxid (NO2) am Wohnort. Personen, die täglich höheren Konzentrationen von Feinstaub ausgesetzt waren (über 10 µg/m3), hatten ein um 21 Prozent erhöhtes Risiko, im Alter an zwei oder mehr Erkrankungen gleichzeitig zu leiden als Personen in Gebieten mit niedriger Feinstaubbelastung.
Studienautor Dr. Ioannis Bakolis vom King's CollegeLondon sagt: „Wie Luftverschmutzung mehrere Organsysteme gleichzeitig beeinflusst, ist noch nicht vollständig verstanden. Es gibt aber einige Hinweise darauf, dass Mechanismen durch Luftpartikel ausgelöst werden, die Gehirn, Herz, Blut, Lunge und Darm schädigen können.“
Für die Studie wurde der Zusammenhang der Luftverschmutzung mit der Häufigkeit des Auftretens von vorher ausgewählten 41 körperlichen und geistigen Erkrankungen betrachtet. Am häufigsten aufgetreten sind Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und der Lunge. Aber auch neurologische und psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände können laut der Studie eine Langzeitfolge von erhöhter Luftverschmutzung sein.
Quelle: DOI 10.3389/fpubh.2022.1035415/full