18.12.2013
Deutsche Lungenspezialisten haben ein neues Diagnoseverfahren entwickelt, mit dem ohne einen Eingriff festgestellt werden kann, ob eine Person mit Lungenhochdruck zu den Hochrisiko-Patienten zählt. Möglich sei diese durch einen Ultraschall-Untersuchung des Herzens bei gleichzeitiger Belastung, so die Forscher.
Von einem Lungenhochdruck sprechen Ärzte, wenn die Blutgefäße der Lunge krankhaft verengt sind. Ist das der Fall, muss das Herz dauerhaft viel Kraft aufwenden, um Blut in die Lungengefäße zu pumpen. Kann es seine Pumpkraft noch steigern, wenn sich eine betroffene Person körperlich anstrengt, ist dies ein gutes Zeichen. Schafft es das jedoch nicht mehr, spricht das für ein hohes Herz-Kreislauf-Risiko, wie die Ärzte Universitätsklinikums Heidelberg jetzt zeigen konnten.
Sie hatten mithilfe des Ultraschalls die Kraftreserven der rechten Herzkammer bei leichter Anstrengung untersucht. Hierfür fuhren Patienten mit Lungenhochdruck einige Minuten auf dem Fahrrad-Ergometer. In Ruhe unterschieden sich die Werte für EKG- und Herzultraschall-Untersuchungen der Patienten mit guter Prognose nicht von denen der Hochrisiko-Patienten. Deshalb sei allein dadurch der weitere Krankheitsverlauf schwer abzuschätzen. Die Werte für den Blutdruck in der Lungenarterie änderten sich jedoch bei leichter körperlicher Belastung, wie die Forscher in der Fachzeitschrift Circulation berichten. Dies spiegele möglicherweise die sogenannte „kontraktile Reserve“, also die Kraftreserve des rechten Herzens, wider: Je besser das Herz den Lungendruck unter Belastung steigern könne, umso größer seien seine Kraftreserven.
Mit der neuen Methode sei es nun möglich, extrem gefährdete Patienten leichter zu identifizieren, so die Forscher. Dies sei wichtig, denn Hochrisiko-Patienten benötigten eine engmaschigere Betreuung, höhere Medikamentendosen und würden auf die Liste für eine Lungentransplantation gesetzt.
HH