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23.06.2023
Innovative Technik und eine komplexe Planung der Bestrahlung sorgen für eine größere Wirkung und weniger Schäden am umliegenden Gewebe: „Die Weiterentwicklung der Bestrahlungstechnik hat dazu geführt, dass die Bestrahlungszeiten um den Faktor 10 kürzer sind als früher, wodurch die einzelne Bestrahlungssitzung für die Patientinnen und Patienten weniger belastend ist“, berichtete Prof. Dr. Oliver Kölbl aus Regensburg auf einer Tagung der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie e. V. in Kassel.
Eindrucksvoll zeigt dies eine große Langzeitstudie mit 14.606 Lungenkrebspatienten: Seit 2015 hat sich die Überlebensrate bei Strahlentherapie kombiniert mit Chemotherapie am deutlichsten verbessert.
Im Vergleich zur operativen Behandlung zeigen immer mehr Studien, dass die Strahlentherapie bei bestimmten Tumorarten genauso effizient ist. Betroffenen bleiben Nebenwirkungen und Komplikationen durch die Narkose sowie während der Operation und der Wundheilung erspart, und auch die Erholungszeit ist wesentlich kürzer. „Beispielsweise beim Prostatakarzinom sind Operation und Bestrahlung gleichwertig, sodass die Betroffenen das Vorgehen frei wählen können“, erklärte Kölbl.
Zwei Studien, die auf dem Kongress vorgestellt wurden, deuten darauf hin, dass dies auch für Lungenkrebs gilt: Die Überlebensraten bei OP und Strahlentherapie waren vergleichbar. „Besonders erfreulich ist, dass die Gleichwertigkeit von Strahlentherapie und Operation für unterschiedliche Tumorstadien und auch für ältere sowie jüngere Patientinnen und Patienten gezeigt werden konnte“, sagte Kölbl.