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20.09.2023
Wissenschaftler haben einen Zusammenhang zwischen harter körperlicher Arbeit und dem Risiko für Demenz gefunden: Dieses lag in der vorliegenden Studie bei Menschen ab 70 Jahren 15,5 Prozent, wenn sie in ihrem späten Berufsleben einer körperlich anstrengenden Arbeit nachgegangen waren. Bei Personen in Jobs mit geringen körperlichen Anforderungen lag das Demenz-Risiko nur bei 9 Prozent. Die Gefahr für milde geistige Beeinträchtigungen lag bei denjenigen mit körperlich anstrengender Arbeit bei 40 Prozent, bei denjenigen mit geringer Belastung bei 27 Prozent.
Die Ergebnisse zeigen, dass für Menschen in körperlich anspruchsvollen Berufen Strategien wichtig sind, um kognitiven Beeinträchtigungen vorzubeugen. Dr. Vegard Skirbekk vom Norwegischen Institut für Öffentliche Gesundheit in Oslo sagte: „Unsere Arbeit beleuchtet auch das Paradox der körperlichen Aktivität: Körperliche Aktivität in der Freizeit hängt mit besseren kognitiven Ergebnissen zusammen, aber arbeitsbedingte körperliche Aktivität führt zu schlechteren kognitiven Ergebnissen.“ Denkbar könnte demnach auch sein, dass nicht die anstrengende Arbeit per se krank macht, sondern dass beispielsweise schlechte Arbeitsbedingungen wie niedrige Löhne oder Unsicherheiten Auswirkungen auf das Risiko für Demenz haben.
In die Studie wurden 7005 Personen einbezogen, von denen bei 902 eine Demenz diagnostiziert wurde und bei 2407 eine leichte kognitive Beeinträchtigung. Die Forschungsgruppe hat den Zusammenhang zwischen der beruflichen körperlichen Aktivität im Alter von 33 bis 65 Jahren und dem Risiko für Demenz und leichte kognitive Beeinträchtigung im Alter ab 70 Jahren untersucht, da es zuvor nur wenige Studien zu beruflicher körperlicher Aktivität und Demenz gab.
Quelle: DOI 10.1016/j.lanepe.2023.100721