08.09.2011
Die Liebe zu Rosa- und Rottönen ist kleinen Mädchen nicht in die Wiege gelegt. Neuen Untersuchungen von der University of Virginia aus Charlottesville, USA, zufolge entwickelt sie sich erst im Alter von zweieinhalb Jahren – genau dann, wenn Kinder beginnen, Geschlechtsunterschiede bewusst wahrzunehmen und darüber reden.
Für die Vorliebe von Frauen und Mädchen für Rosa und Rot gibt es die abenteuerlichsten Erklärungen. So wurde die Menschheitsgeschichte herangezogen: In der Urzeit wäre es für Frauen wichtiger gewesen als für Männer, rote Früchte von grünem Hintergrund unterscheiden zu können. Die neue Untersuchung widerlegt nun diese Theorie einer angeborenen Präferenz.
Die Forscher präsentierten 200 Kindern im Alter zwischen sieben Monaten und fünf Jahren jeweils Paare von unterschiedlichen Gegenständen – jeweils einer von ihnen war rosa. Dann beobachteten die Wissenschaftler, nach welchem Gegenstand die Kinder zuerst griffen.
Bei Kindern, die jünger als zwei Jahre waren, konnten sie keinen geschlechtsspezifischen Unterschied erkennen. Erst ältere Mädchen griffen bevorzugt zu den rosafarbenen Dingen. Bis zum Alter von vier Jahren scheint sich diese Vorliebe dann tatsächlich zu verfestigen: in diesem Alter griffen nahezu 80 Prozent der Mädchen zu Rosa. Jungen entwickeln sich etwa im gleichen Alter genau gegenteilig: Sie lehnten die rosafarbenen Gegenstände immer mehr ab. Bei den fünfjährigen Jungs griffen nur noch 20 Prozent zu den rosafarbenen Gegenständen.
Aus vorherigen Untersuchungen ist bekannt, dass Kinder im Alter von zwei Jahren beginnen, Geschlechtsunterschiede bewusst wahrzunehmen und auch darüber zu reden. In der Folge passen sie dann auch ihr Verhalten ihrer Geschlechterrolle an.
KK