Je früher Ärzte die Tumoren entdecken, desto erfolgsversprechender verläuft die Therapie. Auch unabhängig von diesem Screening setzen Ärzte die Mammographie ein, um auff ällige Ultraschall- und Tastbefunde der Brust abzuklären. Sie gilt bisher mit bis zu 90 Prozent Trefferquote als genaueste Methode zur Brustkrebsfrüherkennung.
Für die Mammographie macht die Patientin den Oberkörper frei und legt allen Schmuck ab. Dann klemmt eine Röntgenassistentin je eine Brust zwischen einer Platte und der Auflagefläche ein, unter der der Röntgenfilm liegt, und nimmt je zwei Bilder auf, eins von oben und eins schräg von der Seite. Die Platten drücken die Brust flach, damit sie von oben betrachtet überall gleich dick ist und sich nicht bewegen kann. Das kann schmerzen, schadet aber nicht und ist wichtig, damit das Bild nicht verwackelt und der Arzt Tumoren deutlich erkennt. Das Prozedere dauert nur wenige Minuten. Im Rahmen des Screenings erhalten Frauen innerhalb einer Woche den Befund und gegebenenfalls eine Einladung zu Folgeuntersuchungen wie Biopsie, Ultraschall oder MRT.
Kritiker des Mammographie-Screenings führen häufig die Strahlenbelastung des empfindlichen Brustgewebes an, da auch die Röntgenstrahlung selbst mit einer geringen Wahrscheinlichkeit als Langzeitfolge Krebs verursachen kann. Außerdem steht das Screening wegen sogenannter Überdiagnosen in der Kritik: Ärzte detektieren dabei Veränderungen des Brustgewebes, die sie als Krebs behandeln, die aber das Leben der Patientin unentdeckt gar nicht beeinflusst hätten. Zur persönlichen Nutzen-Risiko-Abwägung bietet die "Kooperationsgemeinschaft Mammographie" unter www.mammo-programm.de eine gut aufgearbeitete Entscheidungshilfe an.
Apothekerin Katrin Schmitt