Dr. Karen Zoufal
|
07.04.2021
Antihistaminika verschaffen Allergikern bei Heuschnupfen, tränenden Augen und Hautjucken Linderung. Allergologen raten dazu, von Zeit zu Zeit die Medikamente und ihre Einnahme zu überprüfen, denn viele Menschen verwenden alte Präparate oder setzen sie im falschen Moment ein.
Gegen die Symptome einer Allergie gibt es moderne Antihistaminika der zweiten Generation, die schnell und spezifisch wirken und nur wenig Nebenwirkungen haben. Die meisten können auch während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Kindern eingenommen werden.
Gordon Sussman, Professor für Medizin an der Universität Toronto, weist jedoch darauf hin, dass Antihistaminika zu den Medikamenten gehören, die weltweit am häufigsten falsch verwendet werden. Mit ihnen lassen sich Heuschnupfen und Hautausschläge lindern – auch, wenn es nach einer Impfung gegen Covid-19 zu Hautreaktionen kommt. Gegen Asthma, Ekzeme oder Husten helfen Antihistaminika dagegen nicht.
Sussmann und seine Kollegen raten zudem von Antihistaminika der ersten Generation ab, denn Wirkstoffe wie Diphenhydramin, Chlorpheniramin oder Hydroxyzin machen schläfrig, und eine Überdosierung kann lebensgefährlich sein. Neuere Antihistaminika sind im Vergleich deutlich sicherer und machen sehr viel weniger müde und schläfrig. In Kombination mit Alkohol muss jedoch aufgepasst werden: Der müde machende Effekt kann in Zusammenhang mit Alkoholgenuss verstärkt werden.
Antihistaminika dürfen nicht anstelle von Adrenalin zur Behandlung bei einem allergischen Schock, auch Anaphylaxie genannt, verwendet werden: Sie können zusammen mit Adrenalininjektionen zur Behandlung anaphylaktischer Reaktionen eingesetzt werden, sind jedoch kein Ersatz.