25.01.2017
Medikamente, Spülmittel, Kosmetika oder auch Zigaretten: Jedes Jahr vergiften sich mehrere tausend Kinder im Haushalt. Sehr häufig passieren Vergiftungen, weil Kinder herumliegende Arzneimittel schlucken. Worauf Eltern achten können und was im Notfall zu tun ist, lesen Sie hier.
„Medikamente sind für Kinder besonders verlockend, weil sie oft bunt wie Bonbons aussehen. Aber die Wirkstoffe in Medikamenten für Erwachsene sind für diese dosiert und deshalb können selbst kleine Medikamentendosen für Kinder schlimme Folgen haben“, warnt Apotheker Dr. Volker Schmitt, Pressesprecher der Apotheker in Bayern. Eltern verschließen daher ihre Medikamente am besten immer kindersicher – auch jetzt in der Erkältungszeit, wenn man die Tabletten und Säfte regelmäßig braucht. Grundsätzlich gilt:
- Deponieren Sie Medikamente in einem für Kinder unerreichbaren, verschließbaren Arzneischrank.
- Halten Sie auch bei regelmäßiger Einnahme alle Arzneimittel immer unter Verschluss.
- Nehmen Sie Medikamente möglichst immer außer Sichtweite Ihres Kindes ein, das Verhindert die „Nachahmung“.
„Fast 90 Prozent der Vergiftungsfälle im Haushalt betreffen Kinder unter 6 Jahren“, sagt Apotheker Schmitt und gibt wichtige Tipps, was im Fall der Fälle zu tun ist:
- evtl. Reste aus dem Mund entfernen.
- Vorhandene Giftreste oder die Verpackung sicherstellen.
- Die Giftinformationszentrale kontaktieren und nach Absprache evtl. Entschäumer geben.
- den Rettungsdienst unter 112 alarmieren: Sagen Sie, was passiert ist, wer betroffen ist und welche Symptome vorliegen
- Geben Sie Ihrem Kind keine Milch zu trinken. Milch gerinnt im Magen und kann unter Umständen eine zunehmende Übelkeit mit Erbrechen hervorrufen. Lösen Sie auf keinen Fall Erbrechen aus.
Wichtige Hinweise und Telefonnummern der Giftnotrufzentralen finden Sie online bei aponet.de.
BLAK BaWü/ BAV BaWü