22.12.2015
Bei dauerhaften Schmerzen scheint sich eine Hirnregion zu verändern, die Gefühle wie Freude und Traurigkeit kontrolliert. Aus Versuchen mit Nagetieren ging hervor, was diese Veränderung verursacht: Eine große Rolle spielt eine Gruppe von Nerven, die für negative Emotionen verantwortlich ist. Diese steht mit Hirnregionen in Verbindung, die bewirken, dass man sich Tage nach einer Verletzung noch schlecht fühlt. In den Versuchen zeigte sich, dass die Veränderung in diesen Hinregionen durch den Abfall des Nervenbotenstoffs Dopamin hervorgerufen wird. Das berichten die Wissenschaftler von der Northwestern University in der Fachzeitschrift Nature Neuroscience.
„Nachdem wir erkannt hatten, was die Veränderungen verursacht, konnten wir eine korrigierende Therapie entwickeln, die bei den Tieren erstaunlich gut funktionierte“, sagt der Psychologe D. James Surmeier. Die Forscher kombinierten dazu ein entzündungshemmendes Mittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) mit dem Parkinsonmedikament L-Dopa, auch bekannt als Levodopa. Dieses hebt den Dopamin-Pegel an. Wurden beide Mittel zusammen und kurz nach einer Verletzung verabreicht, machte dies die Veränderungen in den betroffenen Hirnregionen rückgängig und stoppte die Entwicklung von chronischen Schmerzen bei den Versuchstieren. Nun müsse der Frage nachgegangen werden, ob sich diese positiven Ergebnisse auch bei Menschen bestätigen, so Surmeier.
HH