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31.07.2023
Eine italienische Studie zeigt, dass auch eine an sich gesunde Ernährung unerwartet viele hochverarbeitete Lebensmittel enthalten kann: Diese stark verarbeiteten, meist industriell hergestellten Produkte waren mit einer erhöhten Sterblichkeit bei Menschen mit Typ-2-Diabetes verbunden, und das unabhängig von der allgemeinen Qualität der Ernährung.
Ein hoher Konsum hochverarbeiteter Lebensmittel war bei 1.066 Menschen mit Diabetes unabhängig von der Einhaltung der Mittelmeerdiät mit einer erheblich gesteigerten Sterblichkeit verbunden, insbesondere durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Personen, die mehr hochverarbeitete Lebensmittel zu sich nahmen, hatten eine um 60 Prozent höhere Sterblichkeit. Die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen – häufigste Todesursache für Diabetiker – war sogar doppelt so hoch wie bei einem geringen Verzehr, berichtet das Forschungsteam in der Fachzeitschrift im „American Journal of Clinical Nutrition“.
Hochverarbeitete Lebensmittel enthalten häufig Substanzen, die zu Hause normalerweise nicht verwendet werden, z. B. hydrolysierte Proteine, Maltodextrine und gehärtete Fette sowie Lebensmittelzusatzstoffe wie Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Antioxidanzien, Geschmacksverstärker und Süßstoffe. Sie dienen meist dazu, den Geschmack, das Aussehen und die Haltbarkeit zu verbessern. Man mag nun automatisch an abgepackte Snacks, Softdrinks, Fertiggerichte und Fastfood denken. Das trifft die Sache aber nicht ganz, denn auch in vermeintlich gesunden Lebensmitteln wie Fruchtjoghurt, Frühstücks-Cerealien oder Fleisch-Ersatzprodukten sind diese Substanzen oft enthalten.
Prof. Licia Iacoviello von der Universität Insubria in Varese und Como sagte: „Eines der interessantesten Ergebnisse dieser Studie ist, dass das erhöhte Risiko im Zusammenhang mit hochverarbeiteten Lebensmitteln auch bei Personen mit mediterraner Ernährungsweise beobachtet wurde. Das spricht dafür, dass die Vorteile der gesunden Mittelmeerdiät durch einen hohen Anteil hochverarbeiteter Lebensmittel zunichte gemacht werden können.“
Quelle: DOI 10.1016/j.ajcnut.2023.07.004