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15.03.2023
Aus 16 Studien mit mehr als 700.000 erwachsenen Frauen ist erkennbar, dass ein genaues Befolgen der mediterranen Ernährungsweise das Risiko für verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 24 Prozent senkt. Das Risiko für einen Schlaganfall war ebenfalls niedriger, allerdings nicht statistisch signifikant. Die Sterberate war bei denjenigen, die die Mittelmeerdiät am besten einhielten, um 23 Prozent geringer als bei Frauen mit anderen Ernährungsweisen. Die Studienergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Heart“ erschienen. Die durchschnittliche Beobachtungsdauer in den Studien betrug 12,5 Jahre.
„Frauenspezifische Herz-Kreislauf-Risikofaktoren wie eine vorzeitige Menopause, Präeklampsie und Schwangerschaftsdiabetes sowie bei Frauen häufiger auftretende Risikofaktoren wie systemischer Lupus können unabhängig voneinander das Risiko erhöhen. Es ist möglich, dass vorbeugende Maßnahmen wie eine mediterrane Ernährung, die Entzündungen und Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert, bei Frauen andere Auswirkungen haben als bei Männern“, schreiben die Forschenden.
Sie sehen hier Aufholbedarf: Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit für mehr als ein Drittel aller Todesfälle bei Frauen verantwortlich. Die meisten relevanten klinischen Studien haben aber nur wenige Frauen eingeschlossen oder die Ergebnisse nicht getrennt nach dem Geschlecht ausgewertet. Auch aktuelle medizinische Richtlinien zur Senkung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehen bislang auf die Geschlechter kaum gesondert ein.
Bei der mediterranen Ernährung stehen vor allem Gemüse, Salat, frisches Obst, Nüsse, Fisch, Meeresfrüchte und kalt gepresstes Olivenöl auf dem Speiseplan. Milchprodukte, Eier und helles Fleisch wie Hühnchen gibt es in moderaten Mengen, rotes Fleisch kommt nur selten auf den Tisch.
Quelle: DOI 10.1136/heartjnl-2022-321930