22.06.2012
Wie häufig Schlafwandeln in der Bevölkerung vorkommt und welche Faktoren das Risiko weiter erhöhen, haben Forscher unter anderem der Universität Stanford (USA) untersucht. Es scheint häufiger als gedacht.
Fast 20.000 Personen von mindestens 18 Jahren haben die Wissenschaftler befragt. 29,2 Prozent der Teilnehmer gaben an, im Laufe ihres Lebens schon einmal im Schlaf umhergewandert zu sein. Regelmäßige Schlafwandler waren allerdings in der Minderheit: Nur ein Prozent berichteten über ein oder zwei Schlafwanderungen im Monat, 2,6 Prozent gaben bis zwölf Episoden im vergangenen Jahr an. Der nächtliche Bewegungsdrang trat dabei zuweilen familiär gehäuft auf: Rund 30 Prozent der Befragten sagten an, dass sich auch weitere Mitglieder ihrer Familie im Schlaf auf den Weg machen.
Für einige Personengruppen lag das Risiko für regelmäßige nächtliche Wanderungen über dem Bevölkerungsdurchschnitt: für Menschen mit nächtlichen Atemaussetzern, Störungen im Tag-Nacht-Rhythmus, Schlafstörungen, Alkoholmissbrauch oder -abhängigkeit, Zwangsstörungen oder Depressionen. Auch wer rezeptfreie Schlafmittel einnahm oder eine bestimmte Gruppe von Antidepressiva, sogenannte Serotonin- Wiederaufnahmehemmer, neigte verstärkt zum Schlafwandeln. Letzteres sei jedoch weniger auf das Medikament als vielmehr auf die Grunderkrankung zurückzuführen, schreiben die Studienautoren.
MP