22.03.2019
Frauen, die in der Vorwoche zwei oder mehr Nachtschichten gearbeitet hatten, hatten ein um 32 Prozent höheres Risiko für eine Fehlgeburt als Frauen, die in der Woche zuvor nicht in der Nacht gearbeitet hatten. Dabei erhöhte sich das Risiko sowohl mit der Anzahl der wöchentlich durchgeführten Nachtschichten als auch mit der Anzahl aufeinanderfolgender Nachtschichten. Besonders ab der achten Schwangerschaftswoche war der Zusammenhang zwischen Nachtarbeit und dem Risiko von Fehlgeburten stärker zu beobachten.
Da rund 14 Prozent der Frauen in Europa mindestens einmal im Monat nachts arbeiten, sind die Ergebnisse sowohl für schwangere Frauen als auch für Arbeitgeber, Ärzte und Hebammen relevant, so die Autoren: „Die Ergebnisse könnten Auswirkungen auf die nationalen arbeitsmedizinischen Vorschriften haben.“
Frauen sind während der Nachtschicht Licht ausgesetzt, was den zirkadianen Rhythmus stört und die Freisetzung von Melatonin verringert. Melatonin ist jedoch wichtig für die Aufrechterhaltung einer erfolgreichen Schwangerschaft.
Für die Studie haben die Autoren Daten von 22.744 schwangeren dänischen Frauen im öffentlichen Dienst, vor allem in Krankenhäusern, abgerufen und mit Daten aus nationalen Registern über Geburten und Krankenhausaufenthalten aufgrund von Fehlgeburten verknüpft. Damit ermittelten sie, wie groß das Risiko für eine Fehlgeburt zwischen der vierten und 22. Woche ist und wie dies durch Nachtarbeit beeinflusst wird.
ZOU