23.12.2016
Um Weihnachten herum sterben mehr Menschen aufgrund einer Herzkrankheit als im restlichen Jahr. Dass dies nicht zwingend mit der winterlichen Kälte zu tun haben muss, belegt eine Studie, die Forscher bewusst in Neuseeland durchführten – einem Land, in dem Weihnachten im Sommer liegt.
Insgesamt starben in einem Zeitraum von 25 Jahren fast 740.000 Neuseeländer, davon rund 200.000 an einer Herzkrankheit. Das stellten Wissenschaftler um Josh Knight von der University of Melbourne in Australien fest. Wie sie in der Fachzeitschrift der American Heart Association berichten, starben in der Ferienzeit zwischen dem 25. Dezember und dem 7. Januar im Vergleich zum restlichen Jahr 4,2 Prozent mehr Menschen außerhalb eines Krankenhauses aufgrund einer Herzkrankheit. Da in Neuseeland zu dieser Zeit Sommer ist, sei ein Wintereffekt hier auszuschließen, so die Forscher.
Theorien, warum gerade in der Zeit um Weihnachten und Silvester mehr Menschen sterben, gibt es mehrere. So könnten der emotionale Stress, eine veränderte Ernährung und ein höherer Alkoholkonsum oder Umgebungsveränderungen, zum Beispiel der Besuch von Verwandten, die Zunahme erklären. Obwohl die Gründe noch weiter erforscht werden müssten, glauben die Wissenschaftler, eine Erklärung könne darin liegen, dass Patienten in der Ferienzeit länger warten, bevor sie medizinische Hilfe suchen. In Neuseeland verreisten viele Menschen in den Weihnachtsferien, so die Forscher. Dass sie länger warteten, bevor sie einen Arzt aufsuchten, könne damit zu tun haben, dass Urlauber mit der medizinischen Versorgung in ihrer Umgebung nicht vertraut seien oder in einer Notsituation möglicherweise schlicht zu weit weg seien.
HH