12.12.2019
Nachdem der Konsum von Cannabis in vielen Ländern legalisiert wurde, ist es Forschern möglich, die gesundheitlichen Folgen besser zu untersuchen. Zwei Studien, die auf der Jahrestagung der amerikanischen Herzgesellschaft (AHA) in Philadelphia vorgestellt wurden, deuten an, dass dies auch dringend nötig ist: Offenbar hängt ein regelmäßiger Cannabis-Konsum mit Schlaganfällen und Herzrhythmusstörungen zusammen.
In der ersten der beiden Studien wurden 43.860 Personen, die im vergangenen Monat Cannabis konsumiert hatten, betrachtet. Im Vergleich zu Nichtkonsumenten lagen bei ihnen eine Reihe weiterer Risikofaktoren vor: Sie tranken überdurchschnittlich viel Alkohol, rauchten mehr und hatten häufiger Bluthochdruck, Diabetes und erhöhte Blutfettwerte. Bei ihnen traten 1,8-mal mehr Schlaganfälle auf. Bei Personen, die mindestens zehnmal pro Monat zu Cannabis-Produkten griffen, erhöhte sich der Faktor sogar auf 2,5. Wurde zusätzlich noch geraucht, war das Risiko für einen Schlaganfall 3,1-mal höher.
Cannabis beeinflusst die Herzfrequenz
In der zweiten Studie wurde festgestellt, dass Menschen mit Cannabis-Missbrauch zu 50 Prozent häufiger mit Herzrhythmusstörungen ins Krankenhaus kamen. In niedrigen Dosen erhöht Cannabis die Herzfrequenz, in großen Mengen kommt es dagegen zu einem stark verlangsamten Herzschlag, wobei die Effekte etwa drei Stunden anhalten. Ein Cannabis-Missbrauch wurde als zwanghafter Marihuana-Konsum definiert, ähnlich wie beim Alkoholismus.
Zusammenfassend stellten die Experten fest, dass weitere Studien zu den gesundheitlichen Folgen von Cannabis sehr wichtig sind, und dass die Nutzer stärker über die Risiken für das Herz-Kreislauf-System aufgeklärt werden müssen.
ZOU