02.07.2014
"Die Ergebnisse bestätigen Resultate aus unseren früheren Studien, die bereits Hinweise darauf gaben, dass ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen besonders sensibel auf Hitze und Kälte reagieren", sagt Dr. Alexandra Schneider vom Institut für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München. Gemeinsam mit Kolleginnen hatte sie fast 188.000 Todesfälle, die in München, Nürnberg und Augsburg zwischen 1990 und 2006 aufgetreten waren, ausgewertet.
Ihr Ergebnis: Stiegen die Temperaturen von 20°C auf 25°C an, erhöhte sich die Zahl der Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 9,5 Prozent. Ähnlich schlecht wirkten sich auch besonders niedrige Temperaturen aus. Sank das Thermometer von -1°C auf -8°C, stieg die Zahl der Todesfälle um 7,9 Prozent, wie die Forscherinnen in der Fachzeitschrift Heart berichten. Die Auswirkungen des Temperaturanstiegs hielten ein bis zwei Tage an, der Kälte-Effekt sogar bis zu zwei Wochen. Betroffen waren vor allem ältere Personen. Besonders deutlich waren diese Effekte für die Sterblichkeit aufgrund von Herzinsuffizienz, Arrhythmien und Schlaganfällen.
Was genau zu diesem Anstieg führe, sei noch unklar, so die Wissenschaftlerinnen. Man wisse jedoch, dass hohe Temperaturen unter anderem die Blutgerinnung verändern können und das Blut zähflüssiger werden lassen. Dies erhöhe das Thromboserisiko. Der negative Effekt der Kälte wiederum ließe sich vielleicht durch den Einfluss von Temperaturabfällen auf den Blutdruck erklären.
HH