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30.05.2023
Neue Studiendaten lassen klar erkennen, dass ein Mangel an Ärzten, Krankenpflegern, Hebammen und Menschen anderer Gesundheitsberufe stark mit höheren Sterblichkeitsraten verbunden ist. Das betrifft insbesondere bestimmte Tropenkrankheiten, Schwangerschaft und Geburt, Diabetes und Nierenerkrankungen.
Studiendaten aus der „Global Burden of Disease Study 2019“ zeigen, dass sich in den letzten 30 Jahren in puncto Gesundheitsversorgung zwar weltweit viel verbessert hat, aber weiterhin Ungleichheiten bestehen, die erhebliche Auswirkungen auf die Sterblichkeitsraten haben.
Die Anzahl der Beschäftigten im Gesundheitswesen pro 10.000 Einwohner hat in 172 Ländern und Regionen von 56 im Jahr 1990 auf 142,5 im Jahr 2019 fast um das Dreifache zugenommen. Das Personal ist aber sehr ungleich verteilt: Während in Schweden 696 Gesundheitsfachkräfte auf 10.000 Einwohner kommen, sind es in Äthiopien nur 14 und in Guinea 15.
Die standardisierte Sterblichkeitsrate ist zwischen 1990 und 2019 von 995,5 auf 743,8 pro 100.000 Menschen gesunken. Bei neurologischen und psychischen Störungen, Hautkrankheiten, Muskel- und Knochenerkrankungen ist die Sterblichkeit im Vergleich zu 1990 jedoch gestiegen. Die Sterblichkeit durch HIV/AIDS und sexuell übertragbare Infektionen ist von 2 pro 100.000 Einwohner im Jahr 1990 auf 3,6 im Jahr 2000 gestiegen und stagniert seitdem auf diesem Niveau.
Die Sterblichkeit durch Darminfektionen, armutsassoziierte Tropenkrankheiten, Malaria, Diabetes und Nierenerkrankungen sowie aufgrund von Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt war in Ländern und Regionen mit wenig Gesundheitspersonal zwei- bis sechsmal höher als in den Ländern mit der besten Versorgung.
Quelle: DOI 10.1136/bmj-2022-073043