Regen fällt nur so aus den Wolken, trommelt auf die Fensterscheiben und macht die Spielplätze matschig. Die Kinder sitzen zu Hause und wissen nichts mit sich anzufangen. Doch mit ein paar Tricks lässt sich die Tristesse rasch vertreiben.
"Da!" Begeistert patscht Janne auf das bodentiefe Fenster in ihrer Krabbelstube, an der ein Regentropfen nach dem anderen herunterläuft. Nicht alle Kinder zeigen sich vom Regen so begeistert wie das 15 Monate alte Mädchen. "Wir versuchen, aus schlechtem Wetter immer das beste zu machen", erzählt Anett Gersten. "Dann kommt bei unseren Kindern gar keine Langeweile auf", so die Erzieherin der Krabbelstube Bimmelbahn des Frankfurter Kinder- und Familienzentrums Mukiva.
Besonders beliebt: die Bewegungsbaustelle. Dazu Tische, Stühle und was sonst noch im Weg steht beiseite räumen. Mit Kissen und Matratzen eine Strecke bauen, auf der es sich prima krabbeln, springen und klettern lässt. Oder man macht Platz, damit Kinder einfach hin- und herrennen können. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. "Wir haben eine kleine Rutsche, die wir dann aufbauen", erzählt Gersten. "Die mögen unsere Kinder besonders gerne."
Erwachsene kneten mit
Kinder im Kindergarten- oder Grundschulalter mögen besonders Fingerfarben. Entwarnung für Eltern: Die Farbe lässt sich gut abwischen und geht auch aus der Kleidung wieder raus. Ebenfalls beliebt: mit Knetgummi arbeiten, mit Buntstiften malen oder mit Schere, Papier und Klebstoff basteln. Und die Erwachsenen dürfen dabei mitmachen. Gersten: "Wir sitzen auch am Tisch und kneten mit."
Bleiben die Kinder über längere Zeit in geschlossenen Räumen, merken Erzieherinnen wie Gersten es schon, dass die Kleinen etwas unruhig werden. "Wir versuchen dann, wenn es nicht zu kalt ist und zu stark regnet, vor die Tür zu gehen und ziehen den Kindern die Matschsachen an. Das lohnt sich, auch wenn es nur für eine halbe Stunde ist."
Gut ausgerüstet nach draußen
Also: Raus an die frisch Luft! Wenn Eltern mit gutem Beispiel vorangehen, lassen sich auch Kinder nicht gleich von jedem Regenschauer abschrecken. Ihnen macht schlechtes Wetter an sich nicht viel aus. Mit Gummistiefeln, Regenjacke und Matschhose ausgerüstet, kann man prima durch Pfützen springen.
Der Regen hat nachgelassen. Gleich geht es für die Kinder der Bimmelbahn nach draußen. Die kleine Janne trappelt auf die Garderobe zu, schnappt sich ihre gelb-rot gemusterten Gummistiefel und zeigt zur Tür. Gersten: "Ja, jetzt geht es raus."