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13.07.2022
Bei Erwachsenen mit zu hohem Blutdruck, die vier Wochen lang eine modifizierte herzgesunde, natriumarme chinesische Kost aßen, sank der Bluthochdruck deutlich, berichten Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Circulation“.
Die chinesische Ernährungsweise gilt als sehr gesund. Doch bei genauem Hinsehen stimmt das nicht uneingeschränkt, beispielsweise enthält sie viel Salz und zunehmend mehr Fleisch. In der westlichen Ernährung gibt es herzgesunde Varianten – beispielsweise die DASH- oder die Mittelmeer-Diät. In der chinesischen Küche fehlen diese bisher. Diese Lücke haben Forscher der Universität Peking geschlossen: „Verglichen mit der Nährstoffzusammensetzung einer traditionellen chinesischen Ernährung im städtischen China halbierte unsere herzgesunde Ernährung den Natriumgehalt von sechs auf drei Gramm täglich, reduzierte die Fettaufnahme und verdoppelte die Ballaststoffe“, erläuterte der Ernährungswissenschaftler Dr. Yanfang Wang. Dabei achteten die Forscher darauf, dass sich die herzgesunde Ernährung von den üblichen Gewohnheiten möglichst wenig unterschied.
Nachdem 135 Erwachsenen 28 Tage lang der neuen herzgesunden Ernährung gefolgt waren, hatte sich ihr oberer (systolischer) Blutdruck im Schnitt um 10 mmHg und der untere (diastolische) um 3,8 mmHg reduziert. Im Gegensatz zur Kontrollgruppe hatte ihre Kalorienaufnahme aus Kohlenhydraten und Eiweiß zu- und die aus Fett deutlich abgenommen. Die Aufnahme von Ballaststoffen, Kalium, Magnesium und Kalzium hatte zugenommen, während sich die von Natrium annähernd halbiert hatte. Dabei waren die zusätzlichen Kosten für die herzgesunde Ernährung mit 0,60 US-Dollar pro Tag und Person erschwinglich.
Laut einer nationalen Ernährungsstudie aus dem Jahr 2012 ist der Verzehr von gesunden Lebensmitteln in China massiv zurück gegangen, während sich der Konsum von Fleisch, Eiern und Speiseöl verdoppelt bis verdreifacht hat. Zudem verwendet die traditionelle chinesische Küche seit Jahrtausenden sehr viel Salz zum Kochen und zur Konservierung von Lebensmitteln, insbesondere im kalten Nordchina, wo die Menschen im Winter und Frühling in Salz eingelegtes Gemüse essen.
Quelle: DOI 10.1161/CIRCULATIONAHA.122.059045