19.04.2012
Tägliche körperliche Aktivität kann das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, verringern und dem geistigen Abbau vorbeugen - sogar bei Menschen über 80. Und mit Bewegung ist nicht nur Sport gemeint. Das sind die Erkenntnisse US-amerikanischer Forscher, die in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Journal of Neurology veröffentlicht wurden.
Für ihre Studie zum Alzheimerrisiko arbeiteten die Wissenschaftler des Rush University Medical Center in Chicago, USA, mit 716 älteren Menschen. Diese waren durchschnittlich 82 Jahre alt und zeigten zu Beginn keine Anzeichen von Demenz. Über zehn Tage trugen sie dauerhaft ein kleines Gerät am Handgelenk, das Bewegungen registriert. Damit konnten die Neurologen bestimmen, wie lange die Teilnehmer täglich aktiv waren: Sowohl mit sportlichen Übungen als auch mit Alltagsaktivitäten in Haushalt und Freizeit. Zusätzlich wurden jährliche Tests der geistigen Fähigkeiten durchgeführt, um die Gedächtnisleistung und das Denkvermögen zu messen. Die Studienteilnehmer berichteten zudem selbst über ihre körperlichen und sozialen Aktivitäten.
Nach 3,5 Jahren waren 71 Teilnehmer an Alzheimer erkrankt. Bei Menschen mit der geringsten körperlichen Aktivität trat die Krankheit mehr als doppelt so häufig auf wie bei den Studienteilnehmern, die sich pro Tag durchschnittlich am meisten bewegten. "Die Ergebnisse zeigen, dass jede Form der körperlichen Bewegung - auch die leichte - Demenz vorbeugen kann und damit positive Effekte auf die geistige Gesundheit hat. Dazu gehört auch Kochen, Abwaschen, Karten spielen oder sich mit einem Rollstuhl fortzubewegen", sagte Dr. Aron S. Buchman, der leitende Autor der Studie. Dies seien günstige, leicht zugängliche und nebenwirkungsfreie Aktivitäten, die auch sehr alte Menschen noch tun könnten, um möglicherweise Alzheimer zu verhindern.
hh