16.02.2017
Geben ist besser als Nehmen, heißt es immer. Wie eine neue Studie aus den USA nun belegt, kann dies in Beziehungen in der Tat so sein: So erfreuen teilnahmsvolle Gesten nicht nur den Partner, sondern verbessern auch das Wohlbefinden des Gebenden – sogar, wenn der Partner die Geste nicht bemerkt.
Profitieren wir auch selbst davon, wenn wir unseren Partner mit netten und aufmerksamen Liebesbeweisen überraschen? Dieser Frage sind Wissenschaftler der University of Rochester nachgegangen. Das Ergebnis: Für den Gebenden spielt es keine große Rolle, ob der Empfänger seine Geste wahrnimmt oder nicht. Die Psychologen verdeutlichen dies an einem Beispiel: Sieht ein Ehemann, dass die Windschutzscheibe des Autos seiner Frau mit Schnee und Eis bedeckt ist, kratzt er die Scheibe frei, bevor er zur Arbeit gehe. Nach dieser freundlichen Geste gehe es ihm emotional besser – ganz egal, ob seine Frau die Nettigkeit bemerkt oder nicht.
Mit ihrer Arbeit wollten die Forscher eine Hypothese des derzeitigen Dalai Lama testen, nach der die mitfühlende Sorge um das Wohlergehen anderer das eigene Gefühlsleben verbessert. Für ihre Studie, die im Fachblatt Emotion erschienen ist, hatten die Wissenschaftler 175 nordamerikanische Paare gebeten, über zwei Wochen ein Tagebuch zu führen. In diesem sollten sie notieren, wann sie oder ihr Partner teilnahmsvolle Gesten wahrnahmen, die dem Partner zeigen, wie wichtig er ist. In den zwei Wochen erhielten und gaben Männer und Frauen durchschnittlich 65 und 59 solcher teilnahmsvollen Gesten. Außerdem hielten die Studienteilnehmer in dieser Zeit verschiedene Aspekte ihres seelischen Wohlbefindens fest.
HH