03.06.2014
US-amerikanische Forscher haben die Wirkung von Marihuana untersucht und dabei ein neues Potenzial der Droge entdeckt. Demnach dämpft das darin enthaltene Tetrahydrocannabinol (THC) das Immunsystem und unterdrückt so Entzündungen, wie sie typischerweise bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen auftreten.
Das THC beeinflusst bestimmte Vorgänge im Erbgut der Körperzellen, wodurch Entzündungen unterdrückt werden, erläutert das Forscherteam von der Universität South Carolina in der Fachzeitschrift Journal of Biological Chemistry. Ein negativer Effekt des Marihuana-Rauchens könnte daher die Unterdrückung nützlicher Entzündungen als Abwehrreaktion des Immunsystems sein. Auf der anderen Seite sei damit aber auch denkbar, dass der Wirkstoff bei Krankheiten helfen könnte, bei denen chronische Entzündungen im Mittelpunkt stehen, wie beispielsweise Arthritis, Lupus erythematodes, Colitis ulcerosa oder Multiple Sklerose.
Damit würde sich der medizinische Anwendungsbereich für Marihuana erweitern. Schon jetzt werde es zum Beispiel gegen Übelkeit und Erbrechen, die bei Krebskranken häufig infolge einer Chemotherapie auftreten, eingesetzt, so die Forscher. Außerdem werde es verwendet, um chronische Schmerzen zu lindern, die nicht auf Opioide ansprechen, oder bei HIV-Patienten, die aufgrund des Wasting-Syndroms stark an Gewicht und Muskelmasse verlieren.
HH