Mitesser (Komedonen)

Unter Mitessern versteht man eine Hautunreinheit, die auf der Basis eines fett-feuchten Hautzustandes entsteht. Dabei handelt es sich um eine Talgansammlung im so genannten Haarbalg, die nicht mehr abfließen kann und als leichte Erhebung über der Hautoberfläche sichtbar wird.

Was ist das? - Definition
Unter Mitessern versteht man eine Hautunreinheit, die besonders in der Pubertät und im frühen Erwachsenenalter auf der Basis eines fett-feuchten Hautzustandes ("Seborrhoe") entsteht. Dabei handelt es sich um eine Talgansammlung im so genannten Haarbalg ("Haarfollikel"), die nicht mehr abfließen kann und als leichte Erhebung über der Hautoberfläche sichtbar wird. Man unterscheidet zwischen offenen und geschlossenen Mitessern.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen

  • Komedo

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Unter dem Einfluss der Geschlechtshormone produzieren die Talgdrüsen vermehrt Hautfett. Gleichzeitig wird die Hautoberfläche durch verstärkte Produktion und verminderte Abstoßung von Hornzellen dicker und der produzierte Talg kann schlechter abfließen. Der Haarbalg wird aufgeweitet und verstopft; zunächst bilden sich so genannte Mikrokomedonen, die nicht sichtbar sind. Talg und Hornzellen sammeln sich weiter im Haarbalg an und es entstehen sichtbare geschlossene Komedonen, die sich teilweise öffnen.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Mitesser finden sich hauptsächlich im Gesicht, besonders betroffen ist der Nasenbereich.
Bei den offenen (schwarzen) Komedonen ist im Zentrum ein schwarzer Pfropf aus verhornten Zellen und Fett zu erkennen. Die schwarze Färbung entsteht durch Schmutz und den Hautfarbstoff Melanin. Die geschlossenen (weißen) Komedonen erscheinen als weißliche Knötchen ("Papel"). Hier schimmert der angesammelte Talg durch die geschlossene Hautoberfläche. Offene und geschlossene Komedonen treten meistens parallel auf, wobei sich die offenen Komedonen aus den geschlossenen entwickeln.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Das Auftreten von Mitessern kennzeichnet oft den Beginn der Pubertätsakne. Sie werden auch als "Primäreffloreszenzen" der Akne bezeichnet, d.h. sie sind die erste Hautveränderung, die bei der Akne auftritt. In den Komedonen finden bestimmte Hautbakterien ("Propionibakterien") ideale Lebensbedingungen vor. Sie vermehren sich und produzieren Stoffe, die stark entzündungsfördernd wirken. So können aus den Mitessern entzündete Pusteln entstehen. Insbesondere bei geschlossenen Komedonen besteht die Gefahr der Entzündung und Vereiterung, gerade auch durch unsachgemäßes Öffnen ("Quetschen").
Die Akne selbst kann einen unterschiedlich starken Verlauf nehmen.
Mitesser können jedoch auch durch unsachgemäße Hautpflege mit zu fetten oder komedogenen, d.h. die Bildung von Komedonen fördernden Kosmetika entstehen. Dann klingen sie durch Verwendung von Pflegeprodukten, die besser an den Hautzustand angepasst sind meist schnell wieder ab.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Die Übergänge von geschlossenen zu offenen Mitessern und auch zu entzündlichen Hautveränderungen wie Pickeln und Pusteln sind fließend. Es ist sinnvoll, den Hautarzt für eine Beurteilung des Hautbilds und optimale Therapieempfehlung zur Rate zu ziehen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps

  • Gründliche Reinigung mit seifenfreien Syndets und alkoholischen Lösungen.
  • Verwendung von speziellen, wenig fetthaltigen oder fettfreien Kosmetika.
  • Ein Kamillendampfbad öffnet die Poren, fördert die Durchblutung und wirkt entzündungshemmend. Dazu eine Handvoll Kamillenblüten mit etwa 3 Litern heißem Wasser übergießen, 10 min bedeckt ziehen lassen und dann das Gesicht etwa 10 min über den Dampf halten.
  • Die Mitesser nicht selbst öffnen; durch Drücken und Quetschen verschlechtert sich der Hautzustand meist nur und Entzündungen werden gefördert. Besser regelmäßig eine Kosmetikerin aufsuchen.


Bearbeitungsstand: 21.11.2011

Quellenangabe:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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