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23.09.2022
Morgenmensch oder Morgenmuffel? Für Typ-2-Diabetes und Herzerkrankungen könnte es eine Rolle spielen, welcher Tagesrhythmus einem besser liegt: Menschen, die gern lange aufbleiben, nutzen Fett weniger gut zur Energiegewinnung. Das birgt Gefahren für Gewicht und Stoffwechsel.
Forscher haben den Stoffwechsel von Morgen- und Abendmenschen untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass Frühaufsteher sowohl in Ruhe als auch in kurzen Trainingseinheiten von mittlerer und hoher Intensität mehr Fett als Energiequelle verbrauchten als Abendmenschen. Die Frühaufsteher reagierten auch empfindlicher auf Insulin. Abendmenschen verwendeten dagegen eher Kohlenhydrate als Energiequelle, und ihr Körper musste mehr Insulin ausschütten, um den Blutzuckerspiegel zu senken, berichten die Wissenschaftler in dem Fachmagazin „Experimental Physiology“. Letzteres weist auf ein größeres Risiko für Typ-2-Diabetes hin.
Warum sich der Stoffwechsel je nach Tagesrhythmus unterscheidet, weiß man noch nicht. Prof. Steven Malin von der Rutgers University in New Jersey sagte: „Die Unterschiede im Fettstoffwechsel zwischen ‚Lerchen ‘ und ‚Eulen‘ zeigen, dass der Tagesrhythmus beeinflussen könnte, wie der Körper Insulin verwendet. Wir haben auch festgestellt, dass Frühaufsteher körperlich aktiver und fitter sind als Abendmenschen, die den Tag eher sitzend verbringen.“
Die Forscher hatten 51 Personen ihrem Tagesrhythmus entsprechend in zwei Gruppen eingeteilt und ihre Körpermasse und -zusammensetzung durch fortschrittliche Bildgebung gemessen. Den Stoffwechsel untersuchten sie anhand von Atemproben. Während der Untersuchung, die über eine Woche hinweg erfolgte, aßen die Studienteilnehmer eine kontrollierte Diät, um die Auswirkungen der Ernährung auf die Ergebnisse möglichst gering zu halten.
Quelle: DOI 10.1113/EP090613