13.01.2012
Bedürftige Menschen können ab sofort in 21 Münchner Apotheken rezeptfreie Arzneimittel günstiger einkaufen. Das Projekt, das von der ökumenischen Krisenberatungsstelle "Münchner Insel" angestoßen wurde, wird getragen vom Referat für Umwelt und Gesundheit (RGU) der Stadt München, der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK), der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, der Wohnungslosenhilfe München und derzeit 21 Apotheken.
"Kranke Menschen müssen Zugang zu den Arzneimitteln haben, die sie brauchen. Die Medikamentenhilfe München leistet hier einen entscheidenden Beitrag", sagte Joachim Lorenz vom RGU. Zahlreiche Bedürftige könnten sich nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel, die in der Regel nicht von den Krankenkassen bezahlt werden, gar nicht leisten.
"Die Teilnahme an der Medikamentenhilfe ist ein rein freiwilliges Engagement dieser Apotheken", betonte BLAK-Präsident Thomas Benkert. Sie gewähren den Berechtigten eine Vergünstigung von in der Regel mindestens 20 Prozent auf den Verkaufspreis des Arzneimittels. Die Höhe des Rabatts, den die Apotheken selbst tragen, sei aber nicht vorgeschrieben. Um die Vergünstigung zu erhalten, benötigen die Patienten ein grünes Rezept vom Arzt und den München-Pass. Diesen können Bürger beantragen, die beispielsweise auf Arbeitslosengeld angewiesen sind oder von der Grundsicherung leben.
"Wir Apotheker übernehmen damit soziale Verantwortung für unser Umfeld", sagte Benkert, der sich mit seiner Apotheke in der Münchener Innenstadt am Projekt beteiligt. Die wohnortnahe Apotheke sei ein verlässlicher Ansprechpartner für die Menschen und biete jedem Kunden eine gute Beratung an.
Das auf ein Jahr angelegte Projekt soll intern ausgewertet werden. Benkert wagte keine Prognose, wie häufig die Berechtigten das neue Angebot nutzen werden. Weitere Apotheken können sich an dem Projekt beteiligen. Eine aktuelle Liste der teilnehmenden Apotheken sowie Informationen gibt es auf der Internetseite der Stadt Müchen unter dem Stichwort Medikamentenhilfe.
bmg/PZ