26.08.2016
Gute-Laune-Musik bringt Menschen offenbar dazu, besser mit anderen zu kooperieren. Für die Arbeitswelt könnte das ein einfaches Rezept sein, um das Arbeiten im Team zu fördern, wie eine neue Studie zeigt.
Um zu testen, wie sich Musik auf Kooperation und Teamgeist auswirkt, hatten Wissenschaftler der Cornell University in den USA Studienteilnehmer in Dreiergruppen eingeteilt und ihnen fröhliche Musik vorgespielt: Das Titellied der US-amerikanischen Comedyserie „Happy Days", „Brown Eyed Girl" von Van Morrison, „Yellow Submarine" von den Beatles und „Walking on Sunshine" von Katrina and the Waves. Das Kontrast-Programm waren Heavy-Metal-Stücke von weniger bekannten Bands. Anschließend erhielten die Studienteilnehmer Wertmarken, die sie gegen bestimmte Dinge eintauschen konnten. Wurde fröhliche, mitreißende Musik gespielt, waren Studienteilnehmer eher bereit, ihre Wertmarken für die Gruppe zur Verfügung zu stellen, statt sie für sich selbst zu nutzen. Dies berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Journal of Organizational Behavior. Hörten die Teilnehmer dagegen die weniger angenehmen Heavy-Metal-Stücke, behielten sie die Wertmarken eher für sich. Gleiches zeigte sich in einem zweiten Experiment mit der Ausnahme, dass die Kontrollgruppe anstatt Heavy Metal gar keine Musik hörte.
Daraus schließen die Wissenschaftler, dass Menschen bei fröhlicher Musik eher Entscheidungen treffen, die dem Team nutzen. Die Ergebnisse liefern eine wissenschaftliche Grundlage dafür, beim Arbeiten die Musik einzuschalten, sagt Studienautor Brian Wansink. Viele Arbeitgeber investierten eine Menge Zeit und Geld für externe teambildende Maßnahmen, um damit die Kooperation unter den Angestellten zu verbessern. Ihre Arbeit deute nun darauf hin, dass das Soundsystem eines Büros eine unterschätzte Möglichkeit sei, kooperatives Verhalten unter den Mitarbeitern zu fördern. Ob sich die Mitarbeiter zuvor auf eine Musikrichtung einigen sollten, blieb allerdings offen – was Heavy-Metal-Fans dazu sagen würden, ebenfalls.
HH