18.04.2018
Menschen mit Bluthochdruck müssen daran denken, ihre Medikamente wie verordnet einzunehmen und einen gesunden Lebensstil einzuhalten. Einer neuen Studie zufolge könnte nun auch eine äußerst angenehme Aktivität die Therapie positiv ergänzen: Musik hören.
Musik intensiviert die Wirkung blutdrucksenkender Medikamente kurz nach ihrer Einnahme. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der Staatlichen Universität São Paulo (UNESP) in Brasilien gemeinsam mit anderen Kollegen aus Brasilien und Großbritannien. Hatten Patienten mit gut kontrolliertem Bluthochdruck nach der Einnahme ihrer Medikamente eine Stunde lang Instrumental-Musik gehört, hatte sich die Herzfrequenz nach den 60 Minuten stark verringert. Ohne Musik war der Rückgang weniger deutlich. Darüber hinaus reagierte auch der Blutdruck stärker auf die Medikamente, wenn die Teilnehmer Musik hörten, so das Ergebnis, das in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht wurde.
„Wir konnten beobachten, dass klassische Musik das parasympathische Nervensystem aktiviert und die sympathische Aktivität verringert“, sagt Studienleiter Vitor Engrácia Valenti. Das sympathische Nervensystem beschleunigt die Herzfrequenz, verengt Blutgefäße und erhöht den Blutdruck. Das parasympathische Nervensystem kontrolliert den Körper dagegen in Ruhe, verlangsamt das Herz, senkt den Blutdruck und stabilisiert Blutzucker und Adrenalin. Zudem steige die Magen-Darm-Aktivität an und die Aufnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten werde beschleunigt, was deren Effekt auf die Herzfrequenz verstärke.
HH