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Musik von Mozart und Strauß senkt den Blutdruck

22.06.2016

Klassische Musik senkt Blutdruck und Herzfrequenz – ganz im Gegensatz zu anderen Musikrichtungen. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum, die sich mit dem Einfluss unterschiedlicher Musikstile auf das Herz-Kreislauf-System beschäftigt hatten.

Klassische Musik wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus.
Klassische Musik wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus.
© stokkete - Fotolia

Wurden Studienteilnehmer 25 Minuten mit der „Symphonie Nr. 40, g-moll“ von Wolfgang Amadeus Mozart beschallt oder mit Tänzen, die vom „Walzerkönig“ Johann Strauß komponiert worden waren, sanken der systolische und der diastolische Blutdruck sowie die Herzfrequenz deutlich ab. Kein wesentlicher Effekt war dagegen zu beobachten, wenn Teilnehmer bekannte Lieder der schwedischen Popgruppe ABBA hörten. Dies berichten Hans-Joachim Trappe und Gabriele Volt im aktuellen Deutschen Ärzteblatt. Bei einer Kontrollgruppe, die sich ohne Musik im Liegen ausgeruht hatte, sank der Blutdruck ebenfalls, allerdings wesentlich geringer als beim Hören der klassischen Musik. Der Wert für das Stresshormon Cortisol verringerte sich dagegen bei allen Musikstilen deutlich. Bei Männern war dieser Effekt noch stärker als bei Frauen, insbesondere wenn sie Stücke von Mozart und Strauß hörten.

Die Forscher vermuten, dass sich die Ergebnisse mit der Kompositionsform erklären lassen. Die Musik von Mozart habe eine auffallende Periodik, Wiederholungen und Wiedererkennungseffekte. Die g-moll-Symphonie wirke nach diesen Erkenntnissen durch die spezielle Zusammensetzung an Kompositionsbausteinen besonderes günstig auf das Herz-Kreislauf-System. Auch bei Strauß lasse sich der positive Effekt mit der Kompositionsform erklären: Strauß’ Tänze basieren ebenfalls auf einfachen Strukturen, eingängigen Melodien und periodisch wiederkehrenden Formen. Dass die Musik von ABBA dagegen keine Wirkung auf Blutdruck und Herzfrequenz hat, könne mit emotionalen Faktoren zusammenhängen. Ein wichtiger Aspekt könne zudem der Gebrauch von Text sein. Die Forscher weisen auf frühere Studien hin, nach denen die Ergänzung von Textgesang zur instrumentalen Musik andere Hirnregionen aktiviere und zu unterschiedlichen Empfindungen führe.

HH

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