07.10.2013
Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) können nicht nur durch regelmäßige Bewegung ihre Gefäßfunktion verbessern, sondern auch durch Musikhören. So das Ergebnis einer serbischen Studie, die kürzlich auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie in Amsterdam vorgestellt wurde.
Für die Studie waren 74 Patienten mit einer stabilen KHK im Rahmen eines Reha-Programmes auf drei Gruppen aufgeteilt worden: "Training" (regelmäßige Teilnahme an einem medizinisch überwachten Fitnesstraining), "Training plus Musik" (dasselbe Fitnesstraining und zusätzlich täglich 30 Minuten Musikhören von individuell bevorzugten Stücken), "Musik" (nur Musikhören, ebenfalls täglich 30 Minuten Lieblingsmusik). Nach drei Wochen hatte sich die Gefäßfunktion der Patienten in allen drei Gruppen verbessert, wobei die Training‐plus‐Musik‐Gruppe am deutlichsten profitierte. Die Patienten jener Gruppe konnten auch ihre körperliche Belastbarkeit am stärksten steigern. "Am besten für die Gefäße ist es offenbar, Musikhören mit Bewegungstraining zu kombinieren", kommentiert Dr. med. Norbert Smetak vom Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) die Studienergebnisse.
Den Studienautoren zufolge könnten die positiven Effekte an Endorphinen oder Endorphin‐ähnlichen Substanzen liegen, die beim Zuhören von Lieblingsmusik ausgeschüttet werden. Diese Substanzen könnten wiederum zur Bildung von Stickstoffmonoxid in den Gefäßen führen und würden diese so entspannen. Allerdings führt nur Musik, die individuell als angenehm empfunden wird, zu einer messbaren Gefäßerweiterung. Dies dann aber in einem Ausmaß, das mit dem Effekt von Aerobic oder Statinen (Medikamente zum Senkung hoher Cholesterinwerte) durchaus vergleichbar ist.
BNK/FH