02.11.2017
Das getestete Nährstoffgemisch wirkte sich positiv auf die täglichen Herausforderungen von Alzheimer-Patienten aus. Wie die Forscher unter der Leitung von Professor Tobias Hartmann von Universität des Saarlandes in der Fachzeitschrift The Lancet Neurology berichten, hatte sich die Schwere der Demenz nach zwei Jahren um 44 Prozent weniger verschlechtert als in der Kontrollgruppe. Die von ihnen verwendete Einschätzung bewertet den Krankheitsverlauf des Patienten anhand seiner Leistungen, die er zeigt, wenn er Aufgaben des täglichen Lebens bewältigen muss. Beispiele hierfür seien die Fähigkeit, mit Notfällen im Haushalt umzugehen, finanzielle oder geschäftliche Vorgänge zu bewältigen oder wichtige Ereignisse nicht zu vergessen.
Anders als erwartet wirkte sich die tägliche Einnahme der Nährstoffe jedoch nicht auf das Ergebnis neurophysiologischer Tests aus. Hierzu zählten etwa Aufgaben zum Lernen, Erinnern und Erkennen von zehn Wörtern oder dem Vertauschen von Buchstaben und Zahlen. Es zeigte sich jedoch, dass das Gehirn von Patienten, die die Nährstoffkombination täglich einnahmen, im Vergleich weniger schrumpfte. Die Wissenschaftler stellten einen Unterschied von 26 Prozent im Hippocampus fest. Ein zunehmender Hirnzerfall ist typisch für die Alzheimer-Erkrankung und der Abbau des Hippocampus ist die Ursache für viele der Gedächtnisprobleme, die im Zuge der Krankheit auftreten.
An der Studie nahmen 311 Patienten an elf Kliniken in Europa für zwei Jahre teil. Die Hälfte der Patienten nahm die Nährstoffe täglich in Form eines Trinkjoghurts zu sich, die Kontrollgruppe erhielt ein Getränk, das im Geschmack sowie in der Konsistenz und Farbe identisch war, aber keine Wirkstoffe erhielt. In dem Nährstoff-Mix waren die Omega-3-Fettsäuren Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA), Uridinmonophosphat, Cholin, die Vitamin B12, B6 C und E, Folsäure, Phospholipide und Selen enthalten.
HH